Wenn es dunkel wird vor dem Tor
Abwehr-Spezialist Michael Schulz ist ein Garant für die zuletzt guten Defensivleistungen von Handball-Zweitligist HG Saarlouis.
hat neben der starken Abwehr auch der effektivere Angriff. Genau genommen hat das eine mit dem anderen zu tun. „Wenn vorne nur wenige Fehler gemacht und nicht so viele Bälle verworfen werden, kassieren wir nicht so viele schnelle Gegenstöße. Wir müssen nur ins Sechs-gegen-Sechs kommen – dann stehen wir gut da“, erklärt Schulz, „Wenn man dann gleich Zugriff auf die Gegenspieler hat, kommt man ins Rollen.“Erledigt der Angriff seine Hausaufgaben, kann die Abwehr
„Wenn vorne nur wenige Fehler gemacht werden, kassieren wir nicht so viele schnelle
Gegenstöße.“
Michael Schulz
Abwehr-Ass der HG Saarlouis
mit Schulz das Prunkstück der Saarlouiser in dieser Saison sein.
Nicht unwesentlich hierfür ist der nach einem Mittelhandbruch zurückgekehrte Pascal Noll. „Er hilft uns mit seiner Grundaggressivität schon sehr. Man merkt jede Minute, die er auf dem Platz steht“, lobt Schulz den ebenfalls 21-jährigen Linksaußen: „Er kann die anderen mitreißen, während ich eher der ruhigere, ordnende Typ bin. So versuchen wir, eine Grundstimmung in der Abwehr zu schaffen, bei der alle mitziehen.“Am Samstag kann auch der eigentliche, zuletzt krankheitsbedingt ausgefallene Abwehrchef Marcel Engels wieder dazu beitragen. Er ist mit gerade einmal 23 Jahren der Erfahrenste im Abwehrzentrum. „Er hat schon einiges erlebt, was in manchen Situationen schon sehr hilft. Wir ergänzen uns ganz gut“, findet Schulz.
Dass Michael Schulz in der deutschen Junioren-Nationalmannschaft mehr als nur eine gute Ergänzung gewesen wäre, ist kein Geheimnis. Jahrelang gehörte der Kreisläufer fest zum Nationalteam seiner Altersklasse. Wiederkehrende Verletzungen setzten dem ein Ende.
Statt im Sommer 2017 mit seinen HG-Teamkameraden Jerome Müller und Lars Weissgerber am letztmöglichen Nachwuchsturnier, der Junioren-WM, teilzunehmen, bereitete sich Schulz auf die Zweitliga-Saison vor. „Ich bin schon enttäuscht, nicht dabeigewesen zu sein. Gerade wenn man die Ergebnisse sieht, die die Jungs erzielt haben. Aber man muss realistisch bleiben: Ohne die vier Wochen Pause hätte ich vielleicht nicht so in die Saison starten können“, sagt Schulz, der durch die intensive Arbeit mit dem neuen Athletiktrainer Yannic Wilhelmi derzeit beschwerdefrei ist. Er ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Das nächste Länderspiel wäre nur in der A-Nationalmannschaft möglich. Das ist im Moment aber ein bisschen weit weg.“