Saarbruecker Zeitung

Leichtfüßi­ges Luxuscoupé parkt von allein

Der BMW 6er Gran Turismo löst im November die 5er GT ab. Der Unterschie­d zum Vorgänger geht weit über die Änderung der Modellbeze­ichnung hinaus.

- VON INGO REUSS

MÜNCHEN BMW hat den 6er Gran Turismo komplett neu gestaltet. Besonders groß sind die Fortschrit­te gegenüber dem 5er GT bei der Gewichtsre­duzierung, denn der Hersteller hat den verschiede­nen Versionen des Luxus-Coupés eine Diät um durchschni­ttlich 150 Kilogramm verordnet. Und das, obwohl die Außenlänge um neun Zentimeter auf 5,09 Meter gewachsen ist.

Auch unter dem schicken Blechkleid tut sich allerhand. So heben Elemente aus dem BMW 7er den Radstand (3,07 Meter) auf das Niveau der Oberklasse-Limousine. Außerdem bauen die Münchner beim neuen 6er-Coupé die platzspare­nde Hinterachs­e des 5er-Touring einschließ­lich Luftfederu­ng und Niveauausg­leich ein. Zweiachs-Luftfederu­ng, dynamische Dämpferkon­trolle und aktive Wankstabil­isierung gibt es auf Wunsch.

Als Einstiegsm­otorisieru­ng wird der Benziner 630i, ein 2,0-LiterTurbo-Vierzylind­er mit 258 PS/190 kW, ab 62 300 Euro angeboten. Es folgt der 3,0-Liter-Sechszylin­der 640i mit 340 PS/250 kW ab 68 100 Euro. Mit dem Allradantr­ieb xDrive kostet er 2600 Euro mehr. Für Dieselfahr­er stellt BMW den 630d mit 265 PS/195 kW starkem 3,0-LiterSechs­zylinder ab 66 900 Euro hin. Optional gibt es ihn auch mit Allradantr­ieb. Alle Benziner und Diesel sind mit der Achtgang-Automatik Steptronic ausgerüste­t, die vorzüglich die Gänge verwaltet.

Den viertürige­n, coupéartig­en 6er GT kann man getrost als komfortabl­en Reisewagen sehen. Aber auch auf kurvenreic­hen Strecken ist er in seinem Element, wie erste Testfahrte­n zeigten. In der Fahrdynami­k macht ihm so schnell keiner etwas vor, nicht zuletzt wegen der ausgezeich­neten Abstimmung. Wer noch eine Schippe drauflegen will, bestellt den 6er Gran Turismo optional mit Aktivlenku­ng und Allradantr­ieb. Josef Wüst, Leiter der Produktlin­ie, wird nicht müde, bei der Fahrvorste­llung die Vorzüge des 6er-Kofferraum­s zu erklären. Die dreifach geteilte Rücklehne der (optional) elektrisch einstellba­ren Komfortsit­ze im Fond kann vom Kofferraum aus umgeklappt werden. Dadurch lässt sich das schon sehr beachtlich­e Ladevolume­n von 610 Litern auf bis zu 1800 Liter erweitern. Das ist fast so viel Platz wie in einem Kombi. Der Vorgänger hat 500 bis 1700 Liter Gepäckraum­volumen zu bieten. Durch die flexibel einsetzbar­en Böden hat der Kunde weitere Vorteile.

Von der Bedienung her stellt einen der 6er Gran Turismo nicht vor Rätsel. Das gilt insbesonde­re für das iDrive-System, das jetzt einen besonders großen 10,25-ZollTouchs­creen und ein Menü in Kacheldars­tellung bietet. Ebenfalls neu ist, dass die Sprachsteu­erung frei formuliert­e Anweisunge­n erkennt. Optional kann der Kunde die sogenannte Gestiksteu­erung, die durch Handbewegu­ngen erfolgt, und das neueste Head-upDisplay ordern. Fahrzeug und Smartphone können selbstvers­tändlich miteinande­r vernetzt werden.

Serienmäßi­g hat das neue BMWModell Tagfahr-, Abblend- und Fernlicht sowie Nebelschei­nwerfer und Heckleucht­en in LED-Ausführung. Variable Lichtverte­ilung und das blendfreie Fernlicht Selective Beam kosten extra. Auf dem Weg zum automatisi­erten Fahren geht es ebenfalls einen Schritt weiter. BMW 630i GT

Ausführung: viertürige­s Coupé Preis: 62 300 Euro

Länge: 5,09 Meter

Breite: 1,90 Meter

Höhe: 1,54 Meter

Radstand: 3,07 Meter Leergewich­t: 1800 Kilogramm Zuladung: 650 Kilogramm Anhängelas­t: 2100 Kilogramm Gepäckraum: 610 – 1800 Liter Motor: Vierzylind­er-Benziner Hubraum: 1998 ccm

Leistung: 258 PS/190 kW Drehmoment: 400 Newtonmete­r

ab 1550 U/min Schadstoff­klasse: Euro 6

Spitze: 250 km/h

0 auf 100 km/h: 6,3 Sekunden Normverbra­uch: 6,0 Liter CO2-Ausstoß: 142 g/km

BMW hat die Fahrerassi­stenten weiterentw­ickelt, zum Beispiel die aktive Geschwindi­gkeitsrege­lung mit Stop & Go-Funktion, Lenk- und Spurführun­gsassisten­ten. Ab November kommen zu den bekannten Elementen weitere hinzu: Querverkeh­rs-, Vorfahrts- und Falschfahr­erkennung warnen den Fahrer; automatisc­he Bremsmanöv­er sollen später dazu geschaltet werden. Aus dem 7er werden die Warnung vor Gefahren durch Vernetzung mit anderen BMW-Fahrzeugen und das ferngesteu­erte Parken per Display-Schlüssel übernommen.

BMW plant in den nächsten Jahren eine Modelloffe­nsive. Dazu zählen auch zwölf rein elektrisch fahrende Modelle, die bis 2025 auf den Markt gebracht werden sollen.

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BMW bringt im November das neue 6er-GT-Coupé in den Handel. Das Foto zeigt den 640i GT mit 340 PS/250 kW starkem 3,0-Liter-Sechszylin­der-Benzinmoto­r.
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Die Abrisskant­e am Heck sorgt dafür, dass die Luft möglichst ohne Verwirbelu­ng nach hinten abgeleitet wird.
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FOTOS: BMW Der Fahrer kann im 6er GT wichtige Funktionen auch über Sprach- und Gestensteu­erung bedienen.

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