Nur 30 Liter Wasser für eine Autowäsche
STUTTGART Nicht die Handwäsche, sondern die Reinigung in einer Waschanlage verbraucht am wenigsten Frischwasser. Nach Auskunft des Branchenverbandes BTG Minden gegenüber der Zeitschrift Auto, Motor und Sport sind für eine Handwäsche inklusive Hochdruckreiniger rund 60 Liter Frischwasser erforderlich. Wer in einer Waschbox sein Auto auf Hochglanz bringt, kommt mit nur 40 Litern aus. Waschstraßen kommen laut BTG im Schnitt auf einen Frischwasserverbrauch von 50 Litern pro Auto. Je nach Maschinentyp und Waschprogramm werden zwar 200 bis zu 600 Liter Wasser eingesetzt. Allerdings wird das Wasser zu 80 bis 90 Prozent wieder gereinigt und bei der nächsten Wäsche erneut verwendet.
Noch sparsamer sind Portalwaschanlagen, wie sie meist an kleineren Tankstellen eingesetzt werden. Dort steht das Auto fest und wird von der Anlage gewaschen. Hier liegt der Frischwasserverbrauch bei nur 30 Litern. Von diesen Portalwaschanlagen gibt es in Deutschland rund 14 000. Hinzu kommen 2200 Waschstraßen, in denen Pkws hintereinander durchgeschleust werden. Der auf GroßWaschstraßen spezialisierte Anbieter Mr. Wash zum Beispiel reinigt in seinen bundesweit nur 34 Anlagen pro Jahr 6,5 Millionen Autos.
Bevor Autofahrer in die Waschanlage fahren, sollten sie ein paar Tipps beherzigen, um zu vermeiden, dass am Auto nach der Wäsche noch Schmutzreste kleben. Insekten, Harz, Vogelkot und Salz im Winter sollte man nicht erst antrocknen lassen, sondern gleich abwaschen. Ist der Dreck richtig eingetrocknet, kann er nicht nur für hässliche Flecken sorgen, sondern wird auch von einem Waschvorgang nicht komplett beseitigt.
Man sollte auf die Sauberkeit der Waschanlage achten. Muffig riechendes Wasser oder Schlieren, die nach der Wäsche auf dem Auto bleiben, deuten auf eine defekte Aufbereitung hin. In Waschanlagen wird nicht komplett Frischwasser eingesetzt. Bis zu 90 Prozent des Wassers wird durch Filteranlagen wieder aufbereitet.
Das Auto sollte man am besten vorher mit einem Hochdruckreiniger gründlich vorwaschen und hartnäckigen Schmutz beseitigen oder einweichen. Das verhindert Kratzer und verbessert das Reinigungsergebnis ganz enorm.
Die Anweisungen in der Waschanlage sollte man befolgen, ansonsten haftet der Betreiber nicht für Schäden. Kommt es trotzdem zu Beschädigungen, etwa am Lack, sollte man diese sofort dokumentieren und den Betreiber unmittelbar darauf hinweisen. Wer erst Tage später Schäden anmeldet, hat schlechte Chancen.
Wer jetzt die Winterreifen montiert, sollte den Dreck auf den Felgen der Sommerreifen unbedingt beseitigen, damit Bremsstaub und Straßendreck nicht über Monate antrocknen.