Nicht immer drauf auf die Kleinsten
Jedes Jahr im Sommer wird eine Sau durchs Dorf getrieben, diesmal ist es der Diesel-Pkw. Noch vor zwei Jahren wurde mir geraten, einen zu kaufen, da er angeblich durch wenig Verbrauch und wenig CO2-Ausstoß ein sauberes Fahrzeug sei. Jetzt auf einmal sind alle Diesel-Pkw Dreckschleudern, denen ein Fahrverbot droht. Dabei sind sie nur mit 0,8 Prozent an der Luftverschmutzung schuld. Keiner redet von Lkw, erst recht nicht von ausländischen Stinkern, die uns zurußen, von Ölheizungen, Diesellok, Baggern, Bussen, Flugzeugen oder Kreuzfahrtschiffen. Ein Kreuzfahrtschiff bläst soviel Dreck in die Luft wie fünf Millionen Diesel-Pkw. Und wie viele gibt es? Einzig und alleine geht es darum, den Bürger zu schröpfen, indem man ihm völlig unausgereifte, teure Elektroautos aufzwingen will. Wo sollen plötzlich Millionen Ladestationen herkommen? Wie und wo sollen die verbrauchten Akkus entsorgt werden? Oder werden vielleicht durch die Herstellung der Akkus Ressourcen auf der Welt geschont? Wie soll ich eine Fahrt von circa 1000 Kilometern bewerkstelligen, wenn ich zwischendurch drei mal vier bis sechs Stunden an die Ladestation muss, an der zig andere schon warten? Danke! Liebe Bundesregierung, liebe Autoindustrie, bitte zuerst denken, dann handeln, und nicht immer drauf auf die Kleinsten.
Horst Schöneberger, Saarlouis