Saarbruecker Zeitung

Liberale und Grüne wollen nicht miteinande­r koalieren

- VON WERNER KOLHOFF Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Frauke Scholl

BERLIN Christian Lindner ist sonst mal gern einer der Ersten, wenn es gilt, Wahlergebn­isse zu kommentier­en. Dass er am Sonntag erst um 19 Uhr in der Berliner Parteizent­rale auftritt, liegt freilich nicht an einem besonders schlechten Ergebnis, sondern an einem verspätete­n Flug. Der FDP-Chef vermittelt eine Stimmung zwischen ein bisschen zufrieden und gerade nicht enttäuscht. Zweistelli­g hatten die Liberalen in Hannover werden wollen, dazu drittstärk­ste Kraft. Und landen bei knapp über sieben Prozent, Platz vier. Immerhin, fügt er hinzu, dieses Ergebnis sei eigenständ­ig erzielt worden, nicht wie die 9,9 Prozent vor vier Jahren mit einen Koalitions­wahlkampf zugunsten von Schwarz-Gelb.

Apropos Koalition. Keine Partei räumt dieses Thema für sich so schnell ab wie die Liberalen. Jedenfalls eine von zwei Möglichkei­ten. „Es wird dabei bleiben, es wird mit den Freien Demokraten keine Ampel geben“, sagt Bundesvize Wolfgang Kubicki, noch bevor der Landesverb­and gesprochen hat. Das bestätigt Landeschef Stefan Birkner in Hannover. Auch den Segen Lindners hat er: „Ich kann das nur gutheißen“, sagt der Parteichef.

Bleibt nur Jamaika? Da wiederum sind die Grünen vor. Allerdings äußern sie sich nicht so hart. Sondern verstecken sich dahinter, dass das Ergebnis knapp und eine rot-grüne Koalition am Ende vielleicht doch noch möglich ist. So äußert sich Parteichef­in Simone Peter, so äußert sich auch die niedersäch­sische Spitzenkan­didatin Anja Piel: „Wir haben eindeutig für Rot-Grün Wahlkampf gemacht. So lange das noch möglich ist, kann ich nichts anderes denken.“Dass die beiden Berliner Jamaika-Partner sich in Niedersach­sen so stark gegeneinan­der positionie­ren, ist für die Sondierung­sgespräche, die am Mittwoch auf Bundeseben­e beginnen, kein gutes Vorzeichen.

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FOTO: GAMBARINI/DPA FDP-Parteichef Christian Lindner war nicht ganz unzufriede­n.

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