Karnevalisten bringen „Peter Pan“-Musical heraus
Von der Bütt auf die Bühne: Gemeinsam mit Laien-Schauspielern studiert die Jugendgruppe des Karnevalsverbands „Peter Pan – fliege deinen Traum“ein.
Furchterregend stampfen sie auf den Boden und stoßen einen Schrei aus, der den Zuhörern bis ins Mark geht – die angehenden Darsteller des Musicals „Peter Pan – Fliege deinen Traum“, die die Jugendgruppe des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) am Wochenende bei einem Casting gesucht und gefunden hat. Das Duell zwischen dem Kinderhelden Peter Pan und seinem Widersacher Käpt’n Hook will die VSK-Jugend zusammen mit dem Jugendverband Saarländisches Amateurtheater, dem Verein „Wildwuchs“, dem VSK-Musikausschuss und Gesangslehrerin Sue Lehmann im Herbst 2018 auf die Bühne bringen.
Bunt ist die rund 70 Teilnehmer umfassende Bewerbertruppe: Unter ihnen sind auch schon erfahrene Akteure, wie Melissa Ernst, die den Hook-Kumpanen Smee geben will: „Ich spiele regelmäßig bei den Theatherfreunden Minimax in Saarwellingen mit den Erwachsenen im Ensemble zusammen.“Dort wollte sie sich eigentlich für das im kommenden Sommer anstehende Abitur eine Auszeit nehmen. Wäre da nicht der verlockende Ruf der VSK-Jugend gewesen. Auch Sandra Martini, die gerne die Wendy spielen würde, hat bereits Bühnenluft geschnuppert, beim Theaterverein „Thalia“in Ludweiler, aber auch in den Garden des Karnevalsvereins „Die Beele‘s“.
Anna-Lena Morlo ist dagegen noch unerfahrener: „Ich bin jetzt etwa ein Jahr bei den Musenbeuteln aus St. Ingbert dabei.“Jessica Hinnüber und Justin Natale interessieren sich für die Rolle des Bösewichts Hook. Sie sagt: „Wir haben hier sehr viel gelernt, und es hat uns unheimlich viel Spaß gemacht.“Dass sie schließlich für die Rolle des Piraten vorsprechen würde, stand nicht von vornherein fest: „Das hat sich über die Proben so ergeben.“Er ähnelt dagegen schon allein wegen seiner langen schwarzen Haare dem Käpt’n – und ist mit seinen 16 Jahren bereits ein alter Theaterhase. „Seit zwölf Jahren spiele ich Theater, viele Rollen im Schultheater, aber auch bei den Theaterwerken Bietzen.“Sogar im Merziger Zeltpalast sei er schon aufgetreten.
Etwa 20 Rollen sind für das Musical laut Robin Schmelzer, VSK-Jugend-Vorsitzender, zu vergeben. Da aber für eine solche Produktion vieles doppelt zu besetzen ist, winkt etwa der Hälfte aller Bewerber eine Teilnahme bei den bald beginnenden Proben. Die Zusammenarbeit mit Künstlerverbänden aus dem Theater-, dem Tanz- und dem Musikfach ist für Schmelzer selbstverständlich: „Das sind ja auch darstellende Künste, die wir auch als Karnevalisten auf die Bühnen bringen.“Patric Schmelzer sitzt ebenfalls in der Jury und ist Vorsitzender des VSK-Musikausschusses. Schmelzer zeigt sich beeindruckt vom Gezeigten: „Was vor allem einige Bewerber für die Hauptrollen schon drauf haben, ist beeindruckend. Da hatte ich zeitweise richtig Gänsehaut.“