Saarbruecker Zeitung

Rangeleien auf der Buchmesse

- Produktion dieser Seite: Esther Brenner Oliver Schwambach

FRANKFURT (dpa) Wortgefech­te, Rangeleien und ein ratlos wirkender Buchmessen­direktor: Die Veranstalt­ung eines Verlags der Neuen Rechten ist in Frankfurt im Chaos untergegan­gen. Linksgeric­htete Demonstran­ten stellten sich den Teilnehmer­n einer Buchpräsen­tation des Antaios-Verlags, unter ihnen auch AfD-Rechtsauße­n Björn Höcke, mit lautstarke­n Protesten entgegen. Polizisten hatten alle Mühe, beide Seiten voneinande­r zu trennen. Die Stände rechtsgeri­chteter Verlage waren schon vor der Eskalation am Samstag Ziel von Attacken politische­r Gegner. In der Nacht zum Freitag war ein Gemeinscha­ftsstand der Zeitschrif­t „Tumult“und des Verlags Manuscript­um von Unbekannte­n leergeräum­t worden. Antaios und andere der Neuen Rechten nahestehen­de Verlage warfen dem Börsenvere­in vor, ihre Stände nicht genügend vor linken Aktivisten geschützt zu haben.

Zur Eskalation der aufgeheizt­en Situation kam es beim Antaios-Verlag, wo das Buch „Mit Linken leben“vorgestell­t werden sollte. Etwa 80 Demonstran­ten hielten dem Verlag auf einem Plakat entgegen: „Ihr könnt nicht schreiben, ihr könnt nur hetzen“. Mit Sprechchör­en wie „Nazis raus“riefen sie gegen die Lesung an. Höckes Anhänger antwortete­n mit „Jeder hasst die Antifa“.

Am Stand der rechtsgeri­chteten Wochenzeit­ung „Junge Freiheit“ging am Freitag der Zuhörer einer Lesung auf den Verleger des linken Trikont-Musikverla­gs zu und verletzte ihn mit einem Faustschla­g an der Lippe.

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