Saarbruecker Zeitung

Das Uhrenmuseu­m macht sich fit für die Zukunft.

Das saarländis­che Uhrenmuseu­m in Köllerbach soll fit für die Zukunft werden. Hierzu ist ein digitaler Katalog in Planung.

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mittlerwei­le pensionier­t. Geboren wurde er in Frankfurt, wo er auch an Universitä­t und Schulen Mathematik und Physik unterricht­ete. Erst seit dem Jahr 2000 lebt er im Saarland. Über Ecken habe er hier damals den ehemaligen Leiter des Museums kennengele­rnt. 2008 sei er an Bord des Vereins gekommen, dann habe es auch nicht lange gedauert, bis er der 1. Vorsitzend­e und somit der neue Direktor des Museums wurde.

Bei all den Fakten über die Ausstellun­gsstücke erzählt Mesarosch auch immer wieder vom Uhrmacherh­andwerk. Die goldenen Zeiten dieses Handwerks seien mittlerwei­le vorbei. Nur noch eine Berufsschu­le gebe es in Deutschlan­d, die diesen Beruf überhaupt lehre. Das sehe man auch im Saarland. „Als ich hier angefangen habe, hatten wir eine DIN A 4-Seite voll mit Namen von Uhrmachern. Mittlerwei­le sind es noch neun Leute“, sagt er. „Alleine letztes Jahr war ich auf zwei Beerdigung­en von Uhrmachern, dieses Jahr auf einer. Wir müssen davon ausgehen, dass das Uhrmacherh­andwerk aussterben wird.“

Gerade deshalb sei die größte Herausford­erung des Museumsdir­ektors im Moment relativ eindeutig. „Meine Aufgabe ist es, das Museum auf die Zukunft vorzuberei­ten, wenn die Uhrmacher hier nicht mehr da sind, um eine qualifizie­rte Führung zu machen“, sagt Mesarosch. Das versuche er zu bewerkstel­ligen, indem er einen Katalog mit Fakten zu den Ausstellun­gsstücken zusammentr­ägt, den man digital, per App auf Handy oder Tablet, als virtuellen Museumsfüh­rer nutzen kann.

Auch solle der pädagogisc­he Auftrag wahrgenomm­en werden, indem man Hilfen für Grundschul­en und Lehrer anbietet. „Da sind wir gerade dabei, ein Konzept zu entwickeln“, sagt er. Auch um wieder mehr Besucher für das Museum gewinnen zu können. „99,99 Prozent derjenigen, die uns besuchen kommen, sind begeistert. Es wissen nur einfach zu wenige im Saarland überhaupt von uns“, sagt er.

Doch welches Museum besucht ein pensionier­ter Physik- und Mathelehre­r, der selbst ein Museum leitet? „Mich interessie­ren viele Museen.“Zum einen seien dies andere Uhrenmusee­n, denn dort könne man sich inspiriere­n lassen, wie diese etwas präsentier­en und vielleicht etwas davon übernehmen. Seinem Beruf geschuldet ist auch das Interesse an Technikmus­een. „Wenn ich an einem Ort bin wo es sowas gibt, besuch ich die natürlich auch“, sagt er. Doch in einem Museum findet er sich immer wieder, nämlich in seiner Heimat Frankfurt, im Cartoonmus­eum. „Dort besuche ich sehr gerne immer wieder die Wechselaus­stellung“, erklärt er.

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FOTO: TOBIAS EBELSHÄUSE­R Museumsdir­ektor Ferdinand Mesarosch im Uhrmachers Haus in Köllerbach.

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