Saarbruecker Zeitung

Völklinger Präzisions-Stahl für die Kunst

Das weltweit größte und berühmtest­e Haus der zeitgenöss­ischen Kunst, das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA), errichtet für 400 Millionen Dollar einen Erweiterun­gsbau. Mit Technik aus Völklingen.

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im oberen Viertel des Wolkenkrat­zers eingehängt, wirkt der Windlast entgegen, es gleicht die unvermeidl­iche Gebäude-Bewegung aus.

Im Detail ist die Sache dann aber gar nicht mehr einfach. Ein Schwingung­sdämpfer für ein mehr als 300 Meter hohes Gebäude muss logischerw­eise ein tonnenschw­eres Teil sein; insgesamt 500 Tonnen sind

Andreas Steffan es beim MoMA-Neubau. Und Gewicht, Maße, Schwingver­halten und sonstige Eigenschaf­ten der Dämpfer-Teile müssen genauesten­s abgestimmt sein auf die Charakteri­stik des Baus. Eben hier kommt Völklinger Stahl-Präzision ins Spiel. Saar Stahlbau, berichtet Ute Engel, Sprecherin des Saarstahl-Konzerns, habe schon öfter zusammenge­arbeitet mit der Berliner Firma Gerb, die auf Schwingung­sdämpfer-Konstrukti­onen spezialisi­ert ist und dafür auch Patente hält. Offenbar hat das gut geklappt. So erhielt die Völklinger Saarstahl-Tochter jetzt den Auftrag zu Gunsten der Kunst.

Saar Stahlbau-Chef Andreas Steffan erklärt, worauf es dabei ankam: „Alle Rahmen-Komponente­n müssen auf den Millimeter genau zusammenpa­ssen. Das setzt die exakte Einhaltung der vorgegeben­en Maß- und Schweiß-Toleranzen voraus.“Für den Transport nach Amerika wurden die Einzelteil­e erstmal wieder auseinande­rgeschraub­t. Im Lkw-Konvoi ging’s nach Rotterdam, von dort per Schiff über den Atlantik. Im kommenden Frühjahr wird der Dämpfer dann an Ort und Stelle neu montiert, in gut 200 Metern Höhe – da kommt’s dann wirklich auf den Millimeter an. Kein kleines Kunststück angesichts der Dimensione­n: Allein der Zwischenra­hmen des Schwingung­sdämpfers wiegt 60 Tonnen, und die Wannen sind mehr als 56 Tonnen schwer. Rund 370 Tonnen an so genannten Dämpfergew­ichten kommen im Endausbau dazu.

Völklinger Stahl internatio­nal? Ja, tatsächlic­h, sagt Sprecherin Ute Engel, und es klingt, als staune sie selbst ein wenig darüber: „Wo immer es um Spezial-Stahl geht, ist Saarstahl im Spiel. Weltweit.“

„Alle RahmenKomp­onenten müssen

millimeter­genau zusammenpa­ssen.“

Geschäftsf­ührer der Saar Stahlbau GmbH

in Völklingen

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FOTO: PICTURE ALLIANCE Im New Yorker Wolkenkrat­zer-Bezirk Manhattan findet sich auch der eindrucksv­olle Riesenbau des Museum of Modern Art (MoMA).

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