Saarbruecker Zeitung

Nach dem 0:1 zuhause gegen Freiburg II ist Röchling Völklingen Tabellenle­tzter der Regionalli­ga.

Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg schlägt die Stuttgarte­r Kickers mit 4:1. Starker Auftritt von Lukas Kohler.

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Veser. Dem Schlussman­n verunglück­te in der siebten Minute ein Befreiungs­schlag, und Koffi schoss den Ball aus 20 Metern über Veser zum 1:0 ins Netz.

Dann kam vor 1412 Zuschauern an der Kaiserlind­e die Kohler-Zeit. Der Außenverte­idiger marschiert­e im Fünf-Minuten-Takt die rechte Seite hoch und runter und brachte seine Gegenspiel­er zu Verzweiflu­ng. Beim 2:0 durch den Saarländer Benno Mohr (18.) ließ Kohler gleich drei Gegenspiel­er alt aussehen, bevor er den Ball mit der Fußspitze zu Mohr spielte. Mohr hatte aus neun Metern keine Probleme mehr. „Mir ist es eigentlich egal, ob ich links oder

Karsten Neitzel rechts spiele, das geht beides“, sagte Kohler, der wie kein anderer Abwehrspie­ler in der Liga im gegnerisch­en Strafraum auftaucht.

Das 3:0 schoss Kohler selbst (33.), nach Cincottas Flanke stand er in der Mitte fünf Meter vor dem Tor frei und hielt den Fuß hin. „Ich habe die komplette Jugend Stürmer gespielt und auch noch in der 3. Liga. Irgendwann gab es vorne bessere Stürmer oder hinten gab es keine Verteidige­r, das weiß ich nicht mehr ganz genau“, sagte Kohler und grinste.

Nach der Pause kam etwas Lethargie ins Elversberg­er Spiel, was die Stuttgarte­r prompt zum 1:3 durch Alessandro Abruscia nutzten (71.). Vorausgega­ngen war ein gravierend­er Fehlpass von Innenverte­idiger Kevin Maek, der den Ball an der eigenen Strafraumg­renze quer und flach dem Gegenspiel­er in den Fuß spielte. „Ich wollte den Ball zur Seite wegschlage­n, musste aber aus dem Stand schießen und habe den Ball nicht richtig getroffen“, erklärte Maek.

Das Tor wirkte wie ein Wachmacher auf die Gastgeber. Die Neitzel-Elf zog das Tempo wieder an, und nur fünf Minuten später entschied der eingewechs­elte Julius Perstaller mit dem 4:1 die Partie. Er lief alleine auf das Stuttgarte­r Tor zu und schob die Kugel gekonnt ins lange Eck. Perstaller stammt aus Österreich – eine von acht Nationen, aus denen die SVE-Spieler am Samstag kamen. Sechs Minuten vor Spielende kam dann auch noch ein Pfälzer dazu. Der 19-jährige Kai Merk, der am vergangene­n Mittwoch erst einen Profivertr­ag bis 2019 unterschri­eben hatte, feierte sein Debüt und hatte in der 89. Minute sogar die Chance zum 5:1. Sein Kopfball landete allerdings in den Armen von Veser.

So blieb es beim 4:1-Sieg gegen die völlig verunsiche­rten Kickers, wobei die Lockerheit und Leichtigke­it trotzdem noch nicht so ganz Einzug ins SVE-Spiel gehalten hat. „Es war teilweise alles noch zu verkrampft“, sagte Neitzel.

„Ich verstehe einfach nicht, wie man mit einer 3:0-Führung in die Halbzeit geht und danach das Spiel nicht souverän

zu Ende spielt.“

Trainer der SV Elversberg

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