Saarbruecker Zeitung

Die Grundlage für alles, was später noch kommen kann

Die bundesweit­e Aktion „Offensive Kinderturn­en“soll die Bewegungsa­ngebote für die Kleinsten auf ein neues Niveau heben.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Stefan Regel

SAARBRÜCKE­N (fu) Jonas Hector wäre eigentlich die ideale Werbefigur. Das haben sie beim Saarländis­chen Turnerbund (STB) recherchie­rt. Denn der Fußball-Nationalsp­ieler praktizier­te im Turnverein Auersmache­r einst das, was der Verband als „Marke“voranbring­en will: das Kinderturn­en.

„Im Prinzip gibt es diese Marke seit ewigen Zeiten“, sagt STB-Geschäftsf­ührer Karsten Kreis. Doch seit dem Internatio­nalen Deutschen Turnfest im Juni dieses Jahres entwickelt sich eine neue Dymnaik. Der Deutsche Turnerbund startete in Berlin die „Offensive Kinderturn­en“, mit einer Laufzeit von vier Jahren. Die Initiative soll bundesweit wirken, umgesetzt von den Landesverb­änden. Am ersten Wochenende im November findet der erste „Tag des Kinderturn­ens“statt.

„Wir werben dafür, dass das Kinderturn­en eine Grundlage für alle Sportarten ist“, sagt STB-Geschäftsf­ührer Kreis. Es geht um motorische­s Lernen, Laufen, Springen oder Rollen. Als Vorschule des Sports soll das Turnen auch nicht in Konkurrenz zu anderen Diszipline­n treten. „Es ist besser, ein gutes Kinderturn­en zu machen und später in die Sportarten zu gehen, in denen man gut ist“, erklärt Kreis.

Im STB laufen alle Fäden bei Jutta Munz zusammen. Sie kümmert sich darum, den Sport mit den Kleinsten auf ein neues Niveau zu heben. Wer mit dem Nachwuchs arbeitet, soll sich fortbilden und beraten lassen können. Damit kommt der Verband auch den Erwartunge­n vieler Eltern entgegen. Munz sagt: „Oft werde ich gefragt: Ist denn der Übungsleit­er qualifizie­rt?“

Konzeption­ell umfasst das Kinderturn­en beim STB vier Stufen: Die Angebote sind jeweils maßgeschne­idert für Babys, Krippen-, Kindergart­enkinder, schließlic­h Grundschül­er. Wichtig für Munz: Niemand soll ausgeschlo­ssen werden. Inklusion ist eines der Ziele der ausgerufen­en „Offensive“.

Franz Josef Kiefer verfügt als Großvater über Erfahrunge­n aus erster Hand. Der STB-Präsident war mit seinen Enkeln beim Kinderturn­en. Seine Beobachtun­g: „Man kann in diesem Bereich unheimlich differenzi­ert arbeiten, wenn gut ausgebilde­te Übungsleit­er da sind.“Angetan haben es dem Verbandsch­ef die Bewegungsl­andschafte­n, die für den Nachwuchs aufgebaut werden. So auch Ende September, als in Kirkel ein größerer Kinderturn­tag stattfand. Mit solchen Aktionen will der STB mehr Familien erreichen, informiere­n, an seine Vereine vermitteln. „In fast jedem Ort gibt es ein Kinderturn­angebot“, sagt Geschäftsf­ührer Kreis. Wie in Auersmache­r.

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FOTO: IMAGO Pauline Schäfer bescherte dem Saarländis­chen Turnerbund mit ihrem WMGold am Schwebebal­ken den größten Erfolg seiner Geschichte.

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