Höchster Saisonsieg macht Heynckes nicht euphorisch
(dpa/sid) Jupp Heynckes klatschte Spieler und Betreuer am Spielfeldrand kurz ab, dann verschwand der umjubelte Rückkehrer in den Kabinentrakt. „Das ist ein positiver Anfang“, sagte der 72-Jährige, dessen Hilfsaktion beim FC Bayern mit einem beachtlichen Erfolgserlebnis begann. Heynckes konnte sich am Samstag nach über vier Jahren im Trainer-Ruhestand bei seiner Rückkehr in der Fußball-Bundesliga über ein 5:0 (2:0) gegen den SC Freiburg freuen.
Es war der höchste Saisonsieg, aber für Heynckes überhaupt kein Grund, in Euphorie zu verfallen. Es sei jetzt nicht alles wunderbar, mahnte er: „Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns.“Schon am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) geht es in der Champions League gegen Celtic Glasgow weiter. Dann wird Javi Martínez wohl fehlen. Der Spanier hatte sich bei einem Zusammenprall mit Florian Niederlechner eine Verletzung des rechten Schultergelenks zugezogen, teilte Bayern gestern mit. Wie lange er pausieren muss, wurde nicht bekannt. Gegen Celtic wird es aber wahrscheinlich nicht reichen.
Vor 75 000 Zuschauern trafen Julian Schuster (8. Minute/Eigentor), Kingsley Coman (42.), Thiago (63.), Robert Lewandowski (75.) und Joshua Kimmich (90.+3) für die Münchner, die nach drei Pflichtspielen ohne Sieg wieder jubeln konnten. Von einem „schönen Moment“sprachen die meisten Bayern-Profis. „Bei einem Trainerwechsel ist eine Mannschaft immer aufgerüttelt“, erklärte Kapitän Thomas Müller. Im Gegensatz zu den letzten Ligaspielen gegen Wolfsburg (2:2) und Hertha (2:2) verspielte der deutsche Serienmeister diesmal eine 2:0-Führung nicht mehr.
Freiburgs Kapitän Julian Schuster war dagegen nicht zum Jubeln zumute: Er stellte mit zwei Eigentoren an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen einen 26 Jahre alten Rekord ein. Allerdings befindet sich Schuster in bester Gesellschaft: Zu den acht Bundesliga-Spielern, denen dieses „Kunststück“gelungen war, gehört auch „Kaiser“Franz Beckenbauer (im Januar 1975).