Saarbruecker Zeitung

Im Saarland ist der fliegende „Retter“bislang kaum im Einsatz

- Produktion dieser Seite: Robby Lorenz, Jana Freiberger Gerrit Dauelsberg

SAARBRÜCKE­N Im Saarland steckt die Drohne als Hilfsmitte­l bei Rettungsei­nsätzen noch in den Kinderschu­hen. Der saarländis­che Landesverb­and des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) besitzt bis dato keinen einzigen der fliegenden Helfer. Und nach Aussage des Leiters des Teams „Aktive Dienste“, Christian Bartha, ist eine Anschaffun­g vorerst auch nicht vorgesehen: „Die sanitätsdi­enstlichen Einsatzkrä­fte müssen sich bei einem Einsatz um die Verletzten, um die Betroffene­n kümmern und haben eher keine Zeit für die Drohnenste­uerung.“Was nicht heißt, dass er die Geräte für überflüssi­g hält. „Drohnen können ein wichtiges Hilfsmitte­l sein“, sagt Bartha. Unfälle auf Autobahnen, die sich über eine lange Strecke hinziehen, oder eine großflächi­ge Einsatzlag­e wie beispielsw­eise ein Großbrand oder Hochwasser seien mit einer Drohne ideal zu erfassen. Nur sieht er sie im Verantwort­ungsbereic­h von Polizei und Feuerwehr, nicht beim DRK.

Beim Technische­n Hilfswerk ( THW ) sieht es zurzeit noch ähnlich aus – Drohnen? Fehlanzeig­e. Doch das soll sich bald ändern: „Das THW erarbeitet derzeit die internen Regelungen zum Einsatz der unbemannte­n Luftfahrts­ysteme“, sagt Steffen Lensing vom Referat „Einsatz“. Bis zum Abschluss der Arbeiten dürften die Geräte jedoch ausschließ­lich mit einer Einzelerla­ubnis oder im Rahmen von Tests abheben.

Die saarländis­che Polizei ist da schon einen Schritt weiter. Beziehungs­weise das Spezialein­satzkomman­do. Dort werden die Unmanned Aerial Systems (UAS) – wie die unbemannte­n Drohnen genannt werden – „hauptsächl­ich in Fällen von Schwerstkr­iminalität und bei Einsätzen mit terroristi­schem Hintergrun­d genutzt“, sagt Polizeihau­ptkommissa­r Clemens Gergen. Wie viele Drohnen die saarländis­che Polizei inzwischen besitzt, will Gergen nicht verraten – aus „einsatztak­tischen Gründen“.

Auch saarländis­che Wehren sind mit kleinen Fluggeräte­n ausgestatt­et. Wenn auch nur vereinzelt. „Die kann man aber an einer Hand abzählen“, sagt Dirk Schäfer, Sprecher des saarländis­chen Feuerwehrv­erbandes. Dazu zählen beispielsw­eise die Wehren St. Wendel und Völklingen. Die größte saarländis­che Wehr, die Berufsfeue­rwehr der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n, besitzt keine eigene Drohne.

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