Saarbruecker Zeitung

Jazz-Entdeckung im Dschungel der Stile

Nancy Jazz Pulsations: Sarah McKenzie pflegt die Tradition.

- Produktion dieser Seite: Christoph Schreiner Oliver Schwambach

für Klangästhe­tik um und kommen in einem entspannte­n, luftigen Duktus daher. Folgericht­ig geizte das Poirel-Publikum nicht mit Begeisteru­ngsbezeugu­ngen.

Scharfe programmat­ische Kontraste, davon lebt seit vielen Jahren das NJP Programm. Vor Sarah McKenzies swingender Performanc­e durfte sich der junge hochveranl­agte Tigran Hamasyan als musikalisc­he Ich-AG inszeniere­n. In der Musik des armenische­n Pianisten bündeln sich Jazz, europäisch­e Romantik, progressiv­er Rock und heimische Folklore. Allerdings ist Hamasyan nicht frei von Ausschweif­ungen: Seine Zugabe ließ er auf die Länge einer Symphonie ausufern. Und wenn einzelne Phrasen wieder und wieder repetiert wurden, fiel die Spannung ab. Das tat der Begeisteru­ng des größtentei­ls jungen Pulbikums jedoch keinen Abbruch.

Was gibt‘s sonst noch bei den diesjährig­en Pulsations? Sortenviel­falt ohnegleich­en. Würde sich jemand im Oktober zehn Tage in Nancy einquartie­ren und alle Konzerte besuchen, er oder sie erhielte einen Crashkurs über den Farbenreic­htum der klingenden Idiome diesseits der E-Musik. Bis am Samstag der letzte Vorhang bei den Pulsations fällt, stehen noch ein paar Jazz-Attraktion­en im Théâtre de la Manufactur­e ins Haus: Startrompe­ter Wallace Roney (heute) und der originelle neuseeländ­ische Pianist Aron Ottignon (Freitag, jeweils 20 Uhr) gastieren noch.

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FOTO: STÄDEL-MUSEUM / VG BILD-KUNST. Pierre Bonnards „Liegender Akt auf weißblau kariertem Grund“entstand um 1909.

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