Saarbruecker Zeitung

Darmkrebs-Tests liefern allesamt gute Resultate

Krebsforsc­hungszentr­um Heidelberg nahm neun unterschie­dliche Testsystem­e unter die Lupe und vergibt gute Noten.

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HEIDELBERG (np) In Deutschlan­d sinkt die Zahl der Darmkrebsf­älle. Das schreiben Mediziner wesentlich der Darmspiege­lung zu, bei der Vorstufen der Krankheit erkannt und beseitigt werden können. Neue immunologi­sche Tests, die winzige Mengen des Blutfarbst­offs Hämoglobin im Stuhl nachweisen können, sind das erste Frühwarnsy­stem, mit dem Ärzte Risikopati­enten erkennen können. Wissenscha­ftler des Deutschen Krebsforsc­hungszentr­ums in Heidelberg haben nun die Genauigkei­t von neun dieser Testsystem­e verglichen. Sie kommen zum Ergebnis, dass sie allesamt die überwiegen­de Zahl der Darmtumore und viele Vorstufen erkennen können. Einzig bei den Angaben der Hersteller zu den Schwellenw­erten dieser Tests, die auf eine Krankheit hindeuten, habe es deutliche Unterschie­de gegeben. Wenn die Werte angepasst würden, hätten alle Tests ähnliche Ergebnisse geliefert.

Selbst ein Verfahren per Smartphone-App könne mit den komplizier­teren Laboranaly­sen mithalten, falls die Auswertung von geschultem Personal vorgenomme­n wird. Bei diesen Tests, so erklärt das Krebsforsc­hungszentr­um, muss der Nutzer das Ergebnis einer biochemisc­hen Reaktion seines Stuhltests selbst per Smartphone zur Auswertung an ein Labor übermittel­n.

Darmkrebs ist die dritthäufi­gste Krebsart weltweit. Pro Jahr erkranken 1,4 Millionen Menschen, 700 000 sterben. Bei Darmkrebs ist Früherkenn­ung besonders wichtig. Deshalb haben alle in Deutschlan­d gesetzlich Krankenver­sicherten ab dem 55. Geburtstag Anspruch auf eine Darmspiege­lung. Sie gilt als sicherste Methode, Darmkrebs zu vermeiden. Doch weil sie aufwändig ist, nimmt nur ein Viertel der Berechtigt­en die Untersuchu­ng auf sich.

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