Über das Kommen und Bleiben – Vier Stimmen aus dem Chancenreich
Ausbildung, Studium oder neue Liebe – es gibt etliche Motive, hierher zu kommen oder zu bleiben. Vier junge Menschen erzählen, warum es sich lohnt, seine persönliche Erfolgsgeschichte im Saarland zu schreiben.
Iseult Clauzier, 24 Jahre, Attachée für Deutsch-französische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Le Carreau in Forbach
Ein Erasmus-Semester innerhalb des Austauschprogramms zwischen den Unis Nantes und Saarbrücken brachte Iseult Clauzier 2014 nach Saarbrücken. Auf Anhieb fand die nahe bei Paris aufgewachsene Studentin Gefallen an der saarländischen Mentalität und an der „kleinen Großstadt“. 2016 kam die Studienabsolventin der Kulturvermittlung mit Schwerpunkt Deutsch ein zweites Mal nach Saarbrücken. Als junge Botschafterin für die Städtepartnerschaft Nantes/Saarbrücken und für den „Deutsch-französischen Freiwilligendienst der Gebietskörperschaften". Inzwischen arbeitet
Iseult Clauzier in Forbach und lebt in Saarbrücken.
Vergleich: Saarbücken, fast das Gegenteil von Paris, punktet durch seine Kultur und bi-kulturelle Umgebung
Perspektive: Zum ersten Mal länger als ein Jahr an einem Ort – on verra bien!
Dr. Hristo Pentchev, 37 Jahre, IT-Inkubator an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken
Ganz rational entschied sich Dr. Hristo Pentchev 1999 für ein Informatikstudium in Saarbrücken, ganz emotional gefiel ihm der Klang von „Universität des Saarlandes“. Die sprachliche Integration gelang mühelos, die gesellschaftliche Anbindung empfand der Kosmopolit mit bulgarischen Wurzeln außerhalb der Sprach- und Uni-Communities als schwierig. Privat Fuß fassen konnte er über einen Uni-Sportverein; doch ausschlaggebend für‘s Dableiben waren die beruflichen Herausforderungen und Chancen. Der promovierte Computerwissenschaftler ist heute Wegbereiter für komplexe IT-Start-up’s sowie „Entwicklungshelfer“hochtechnisierter IT-Prototypen und nachhaltiger Geschäftsmodelle.
Angenehm: Die geographische Lage im Herzen Europas, schlanke Verwaltungsstrukturen
Was fehlt: Ein wenig mehr Metropolen-Dynamik, das südeuropäische Klima.
Axel Koch, 43 Jahre, Geschäftsführer der WuT GmbH
Als BWL-Student mit Vordiplom kam Axel Koch 1994 eher zufällig nach Saarbrücken. Gestrandet oder gelandet? Die Frage trieb ihn lange um – ein Auslandssemester in Italien schaffte Distanz. Er kam zurück und baute sich über die Handball-Schiene ein berufliches wie privates Netzwerk auf: Beruflicher Aufstieg zum Geschäftsführer der WuT GmbH und privates Glück mit Handball-Kollegin und Richterin Katharina Koch aus Schleswig. Seit 2012 komplettieren Tochter Lea und seit 2015 Sohn Max das sportliche Duo.
Pro: Kurze Wege - auch zu Entscheidungsträgern, hohe Lebensqualität
Con: Etablierte Strukturen lassen sich schwer in Frage stellen
Marlen Schmidt, 31 Jahre, Gründungsberaterin bei der KWT in Saarbrücken
Der Studiengang Französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation war für Marlen Schmidt ausschlaggebend, 2005 von Itzehoe nach Saarbrücken zu ziehen. Ihr erster Eindruck: Strahlender Sonnenschein, nette Menschen. Durch das Studium sowie über den neuen Handballverein konnte die frankophile Norddeutsche schnell Freundschaften schließen. Studienbedingt schätzt Marlen Schmidt die Nähe zu Frankreich und die vielfältigen kulturellen Angebote. Beruflich bereits etabliert, wird sie im kommenden Jahr einen echten Saarbrücker heiraten.
Beeindruckend: Ab März sitzen alle Menschen draußen in der Sonne, man ist überall in zehn Minuten
Sehnsucht: Nach dem Meer und der Elbe.