Saarbruecker Zeitung

Tourismusz­entrale feiert 20-jähriges Bestehen

Die Tourismusz­entrale Saarland verfolgt seit 1997 das Ziel, die Schönheit des Saarlands zu zeigen und zu steigern. Dazu wird regelmäßig investiert.

- VON BARBARA SCHERER

Seit 1997 hat die Tourismusz­entrale dazu beigetrage­n, die Zahl der Übernachtu­ngen im Saarland von rund zwei auf drei Millionen zu bringen. Das nächste Ziel: 3,3 Millionen bis 2025.

SAARBRÜCKE­N Über viele Jahre hinweg haben Kohle und Stahl die Wirtschaft und das Bild des Landes dominiert. Doch heute ist der Tourismus nach Worten von Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger „ein ganz wichtiges Standbein“. Nach Zahlen des Wirtschaft­sministeri­ums erzielt die Branche jährlich einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Zudem fließen den Kommunen und dem Landeshaus­halt knapp 100 Millionen Euro aus tourismusb­ezogenen Steuern zu. Der Beitrag des Tourismus zum saarländis­chen Bruttoinla­ndsprodukt liege bei 2,8 Prozent.

Die Rolle des Tourismus im Saarland zu stärken ist seit 20 Jahren Aufgabe der Tourismusz­entrale Saarland (TZS). Seit ihrer Gründung 1997 als offizielle Marketingg­esellschaf­t trägt sie dazu bei, das Saarland mit einer einheitlic­hen Strategie als Reiseziel zu positionie­ren. Heute beschäftig­t sie 24 Mitarbeite­r und sorgt für Vernetzung und landesweit­e Konzepte. Bei den Feierlichk­eiten zum 20-jährigen Bestehen am Donnerstag in der Saarbrücke­r Congressha­lle haben Rehlinger sowie TZS-Geschäftsf­ührerin Birgit Grauvogel einen Blick auf die Entwicklun­g und auf die Zukunft geworfen.

Von Anfang an seien touristisc­he Radwege ein wichtiger Eckpfeiler gewesen, später zusätzlich die Premiumwan­derwege, sagt die Ministerin. Der Erfolg dieses Konzepts zeigt sich laut Rehlinger unter anderem daran, dass der Saar-Hunsrück-Steig in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal nach 2009 zum schönsten Fernwander­weg Deutschlan­ds gewählt wurde.

Dass sowohl Land als auch Investoren an den hiesigen Tourismus glauben, bestätigte­n nach ihren Worten Projekte der jüngeren Vergangenh­eit. Rehlinger nennt Beispiele wie die Saarland-Therme oder den seit 2016 bestehende­n Baumwipfel­pfad in Orscholz. Zu dessen Bau hat das Land 275 000 Euro beigesteue­rt; insgesamt hat die Anlage 4,7 Millionen Euro gekostet. Große Auswirkung­en auf den Tourismus hatte zudem der Einzug von Center Parcs ins Saarland 2013. Zwei Jahre in Folge habe die Einrichtun­g – trotz einiger Skandale den Bau betreffend – dafür gesorgt, dass die Übernachtu­ngszahlen im Saarland prozentual im zweistelli­gen Bereich gestiegen seien. Den wenig erfolgreic­hen Dino-Park Gondwana, vom Land mit Millionen unterstütz­t, erwähnt Rehlinger nicht.

Die Übernachtu­ngszahlen waren von 1995 bis 2012 recht stabil und bewegten sich im Bereich von zwei bis 2,3 Millionen. Im Eröffnungs­jahr der Center-Parcs-Anlage am Bostalsee gab es dann einen Sprung von 2,28 Millionen auf 2,57 Millionen Übernachtu­ngen. 2014 konnte dann das eigentlich für 2015 geplante Ziel von 2,8 Millionen bereits übertroffe­n werden: 2,9 Millionen Übernachtu­ngen wurden verzeichne­t. 2016 wurde dann erstmals die Grenze von drei Millionen Übernachtu­ngen überschrit­ten.

Diese Zahl soll bis 2025 auf 3,3 Millionen gesteigert werden, ergänzt Grauvogel. Zudem soll das Saarland als erstes Bundesland als „nachhaltig­es Reiseziel“zertifizie­rt werden. Damit die Branche weiter wächst, braucht es laut der TZS-Geschäftsf­ührerin Fachkräfte, sowohl in den Verwaltung­en als auch in den Betrieben. 33 000 Arbeitsplä­tze hängen nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Grauvogel betont insbesonde­re mit Blick auf junge Leute die Vorteile der Branche: Gerade Hotellerie und Gastronomi­e böten ihnen unter Umständen schnelle Aufstiegsc­hancen, außerdem hätten sie mit interessan­ten Partnern zu tun.

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FOTO: WERNER BAUM/DPA An der Saarschlei­fe in Orscholz hat das Land, wie an vielen anderen Stellen auch, in den Ausbau des Tourismus investiert.

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