Kanuten paddeln in der Saarbrücker Fußgängerzone
Saarbrücker Kanuten machen mit einer Aktion darauf aufmerksam, dass ihr Verein finanzielle Unterstützung braucht.
SAARBRÜCKEN Wer interessiert sich schon für die Probleme von Sportlern – zumindest dann, wenn diese Sportler Kanufahrer sind? Diese Frage – und eben Probleme, die er und andere Sportler aus seinem Verein haben – brachten Marc Niesen auf eine Idee. Mit einer witzigen Aktion haben er und einige andere Saarbrücker Kanufahrer am Freitagnachmittag in der Saarbrücker Innenstadt auf sich und ihre Situation als Betreiber einer weniger beachteten Randsportart, für die die Sponsoren nicht Schlange stehen, aufmerksam gemacht.
Marc Niesen fährt im Saarbrücker Kanuclub Kanuslalom und Wildwasser. Trainiert wird auf der Saar am Osthafen und am Wehr in Großblittersdorf, „also abseits der Besucherströme“, also aus den Augen, aus dem Sinn, wie sein Vater Wolfgang Niesen sagt. Zum Transport der Boote sowie der Sportlerinnen und Sportler nach Großblittersdorf gab es einen Vereinsbus. „Der ist mittlerweile defekt, der Verein spart für einen neuen“, sagt Wolfgang Niesen. Mit der Aktion „Paddeln im Brunnen“wollten die Kanuten deshalb „etwas Aufmerksamkeit für den Kanusport erreichen“.
Sie kamen am Freitag über die Saar vom Bootshaus in der Elsässer Straße am St. Arnualer Saarüfer bis zur Treppe der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Von dort aus gingen die Sportler zu Fuß, ihre Kanus geschultert, durch die Bahnhofstraße zum Brunnen. Dort zeigten sie den teilweise doch sehr verblüfften Passanten, dass man sogar im mit wenig Wasser gefüllten Brunnen eine Eskimorolle machen kann. Anschließend ging es mit geschulterten Booten über den St. Johanner Markt zurück zur Wilhelm-Heinrich-Brücke. Dort gab es ein Eis. Mit diesem in der Hand sprangen die Kanufahrer vom Rand in die Saar, ohne das Eis zu verlieren.