Saarbruecker Zeitung

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Das Quintett Wand aus Los Angeles produziert betörenden Indie-Pop.

Lange Namen und ausufernde Songs sind bei Godspeed You! Black Emperor und Wolves In The Throne Room Programm

Unsane „Sterilize“(Southern Lord/Soulfood): Wenn Frontmann Chris Spencer ins Mikrofon schreit, klingt das so, als verspüre er extreme Wut oder habe starke Schmerzen. Nur ein Mal lag die Band drei Jahre auf Eis. Seit 2003 ist aber wieder für – im positiven Sinne – ohrenbetäu­benden Lärm bei Noiserock-Fans gesorgt. „Sterilize“ist das achte UnsaneAlbu­m, und wieder ist Blut auf dem Cover zu sehen. Das gehört ebenso zum (blut)roten Faden der Band wie der bestens orchestrie­rte, scheppernd­e Krach der zehn neuen Lieder.

A Giant Dog: „Toy“(Merge/Cargo Records) Ein Blick auf die Songtitel des nunmehr vierten Werkes des Austin-Quintetts spricht Bände: „Fake Plastic Tree“, „Toy Gun“, „Angst In My Pants“und „Survive“lügen nicht, sind Mittel gegen Intoleranz und Ignoranz, wagen Anmaßung und Stilbruch, zelebriere­n Lust und Überschwan­g. Scharfe Saiten-Duelle, Polter-Drums, feiste Bass-Pulse und eine im Punk beheimatet­e Stimme (Sabrina Ellis) verdichten sich unter der Ägide von Meister-Produzent Stuart Sikes zu aufregend vergnüglic­hen Songs.

Mastodon „Cold Dark Place“(Reprise/Warner): Brent Hinds, Gitarrist und Sänger der Progressiv­e/ Sludge Metaller Mastodon, schrieb die vier Songs und ist dennoch nicht wirklich happy mit dieser EP. Er hatte sich eine andere Songauswah­l gewünscht. Drei Songs stammen noch aus den Aufnahmen zum diesjährig­en, recht eingängige­n Album „Emperor Of Sand“. Brandneu ist „Toe To Toes“, das zig Rhythmus- und Stilwechse­l erlebt und damit die ganze Bandbreite der Band dokumentie­rt.

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