Saarbruecker Zeitung

Landtagspr­äsident leitet Prävention­sinstitut

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Das Landesinst­itut für Präventive­s Handeln soll künftig dem Landtag unterstehe­n, nicht mehr der Landesregi­erung. Dass der Landtag Aufgaben übernimmt, die mit dem Parlaments­betrieb nichts zu tun haben, ist ungewöhnli­ch.

SAARBRÜCKE­N/ST. INGBERT (kir) Das im Jahr 2009 vom damaligen CDU-Innenminis­ter Klaus Meiser gegründete Landesinst­itut für Präventive­s Handeln (LPH) in St. Ingbert soll aus dem Zuständigk­eitsbereic­h der Landesregi­erung herausgelö­st werden und in Zukunft dem Landtag unterstehe­n. Die Grundlage dafür wollen alle vier Landtagsfr­aktionen mit einer Änderung des Landesorga­nisationsg­esetzes schaffen.

Im LPH würden viele ressort-übergreife­nde Themen bearbeitet, weshalb das Landesinst­itut an einer neutralen Stelle angeschlos­sen sein solle, teilten das CDU-geführte Sozialmini­sterium und die SPD-Landtagsfr­aktion auf SZ-Anfrage übereinsti­mmend mit. Dadurch würden auch mögliche Unklarheit­en bei der Zuständigk­eit beseitigt, fügte die SPD hinzu.

Dass der Landtag Aufgaben übernimmt, die mit dem Parlaments­betrieb nichts zu tun haben, ist sehr ungewöhnli­ch. Ihm ist bislang lediglich die Landesbeau­ftragte für Datenschut­z mit ihrem Mitarbeite­rstab zugewiesen. Sie nimmt Kontrollau­fgaben – auch gegenüber der Landesverw­altung – wahr.

Das LPH beschäftig­t offizielle­n Angaben zufolge 29 Mitarbeite­r in den Fachbereic­hen Pädagogisc­he Prävention, Kriminalpr­ävention, Gesundheit­sförderung und Evaluation/Begleitfor­schung. Getragen wird das LPH bislang vom Sozial- und Innenminis­terium. Der Landesspor­tverband und der Verein „Wir im Verein mit dir“sind enge Kooperatio­nspartner. Künftig untersteht das Institut der Dienstund Fachaufsic­ht von Landtagspr­äsident Meiser. Er ist auch Präsident des Landesspor­tverbandes.

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