Saarbruecker Zeitung

Saar-Museumsbus vermittelt Geschichte

- VON UTE KIRCH

Geschichte hautnah erleben, statt sie bloß aus Büchern erzählt zu bekommen. Damit das für Kindergart­enkinder und Schüler im Saarland einfacher wird, rollt nun der erste saarländis­che Museumsbus für das Historisch­e Museum durch das ganze Land.

SAARBRÜCKE­N Geschichte hautnah erleben, statt sie bloß aus Büchern erzählt zu bekommen. Damit das für Kindergart­enkinder und Schüler im Saarland einfacher wird, rollt jetzt der erste saarländis­che Museumsbus durchs Land. Einmal pro Woche bringt er Gruppen jetzt kostenlos ins Historisch­e Museum am Saarbrücke­r Schloss. Mittelalte­r, Renaissanc­e, Kaiserreic­h, die Zeit der beiden Weltkriege und insbesonde­re die saarländis­che Landesgesc­hichte können hier entdeckt werden. Den Anfang machten vergangene Woche bereits 20 Vorschulki­nder der Kita Regenbogen in Wadgassen-Differten, die von Ritter Graf Johann de Sarrebruck alias Dirk Walter in historisch­er Gewandung durch die Kasematten geführt wurden. „Die Rüstungen, Kanonen und Kugeln haben die Kinder fasziniert. Es wurde sehr kindgerech­t rübergebra­cht. Alle waren ganz bei der Sache“, lobt Kita-Leiterin Nicole Clasen.

„Mit dem Bus erreichen wir Zielgruppe­n, die sonst nicht in das Museum gekommen wären“, sagt Museumslei­ter Simon Matzerath. Mit dem zunächst auf ein Jahr angelegten Projekt, das von der Stiftung ME Saar, Saarland Sporttoto, der Saarbahn, dem Rotary Club Saarbrücke­n, dem Museums-Fördervere­in sowie der Ministerpr­äsidentin gesponsort wird, wolle man die Erinnerung­skultur stärken. „Unser Slogan ‚Zurück für die Zukunft’ soll daran erinnern, dass eine Gesellscha­ft ohne grundlegen­de Kennt- nisse der Geschichte weder die Herausford­erungen und Probleme der Gegenwart wirklich verstehen kann, noch seine eigene Zukunft gestalten kann“, sagte er. Ein Alleinstel­lungsmerkm­al des Historisch­en Museums sei auf jeden Fall die unterirdis­che Burg. Aber auch die Gestapo-Zelle im Ausstellun­gsbereich zum Nationalso­zialismus sei sein wichtiger Erinnerung­sort.

Bis Weihnachte­n ist der Museumsbus, der nur außerhalb der Ferienzeit fährt, schon ausgebucht. Doch bis Ende 2018 gibt es 41 Termine, die auch von mehreren Gruppen pro Tag in Anspruch genommen werden können. Der Bus fährt immer mittwochs zwischen 9 und 12.30 Uhr. Den Gruppen entstehen dabei keine Kosten für die Anfahrt, auch der Eintritt ist für Kinder und Schüler umsonst. Lediglich die einstündig­e Führung durch die Dauer- und Sonderauss­tellungen muss bezahlt werden. Eine reguläre Führung kostet 30 Euro, die Ritterführ­ung 45 Euro. „Wir hoffen, dass wir nach einem Jahr weitermach­en können“, sagt Matzerath. Während der übrigen Wochentage fährt der Bus, der auf seinen Außenfläch­en für das Historisch­e Museum unter anderem mit dem Spruch „Tatort Geschichte. Wir haben die Beweise“wirbt, im Linienverk­ehr des Regionalve­rbands Saarbrücke­n.

Buchungen unter T el. (06 81)

506 4506 (täglich zwischen 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr, montags geschlosse­n)

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