Ex-Deutsche-Bank-Chef Breuer wird heute 80
FRANKFURT (dpa) Zehn Jahre nach der Finanzkrise ist die Branche nach Einschätzung von Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer weit von einstigen Boomphasen entfernt. „Die goldenen Zeiten sind vorbei“, sagte Breuer. In seiner Zeit als Vorstandssprecher der Bank (1997-2002) trieb Breuer die Internationalisierung des Konzerns vo- ran und baute das Kapitalmarktgeschäft aus. Heute wird der gebürtige Bonner 80 Jahre alt.
„Ich bin jetzt zehn Jahre draußen, da haben sich die Dinge ganz maßgeblich verkompliziert. Und ich bin keineswegs der Auffassung, ich könnte es besser“, sagt der Jubilar. „Die Branche kämpft immer noch mit den Folgen der Finanzkrise, insbesondere, was das unglaublich dichte Netz an regulatorischen Vorschriften angeht.“
Mit Breuer ist der Aufstieg der Deutschen Bank unter die führenden Finanzkonzerne der Welt verbunden – aber auch das teuerste Interview der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Auf dessen Aussage über Leo Kirchs Medienimperium: „Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen“im Februar 2002 folgte Kirchs-Pleite. Der gab Breuer und der Bank die Schuld. Ein teurer Vergleich stoppte Anfang 2014 die Prozesslawine: Die Bank zahlte den Kirch-Erben 925 Millionen Euro.