Saarbruecker Zeitung

Im Oktober kaum weniger Menschen ohne Job

Besser als im September, schlechter als vor einem Jahr: So lässt sich die Statistik der Arbeitsage­ntur zusammenfa­ssen.

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SAARBRÜCKE­N (red) 15779 Arbeitslos­e hat im Oktober die Arbeitsage­ntur im Regionalve­rband Saarbrücke­n gezählt. Nach Angaben der Pressestel­le sind dies 118 weniger als im Vormonat. Allerdings registrier­ten die Statistike­r demzufolge einen Anstieg gegenüber dem Vorjahresz­eitraum um 348. Das entspricht einem Zuwachs um 2,3 Prozent. Die Arbeitslos­enquote lag zuletzt wie im September bei 9,3 Prozent. Damit schnitt der Regionalve­rband im Vergleich zu den übrigen fünf Landkreise­n im Saarland am schlechtes­ten ab. Die geringste Quote mit 3,3 Prozent verzeichne­te abermals das St. Wendeler Land.

Jürgen Haßdenteuf­el, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Arbeitsage­ntur an der Saar, erklärt zur Oktober-Bilanz: „Es sind die jungen Leute, die am meisten von der guten Entwicklun­g im Monatsverl­auf profitiere­n.“Das liege vor allem daran, dass viele, die sich im Sommer nach einer Ausbildung neu orientiere­n mussten, inzwischen einen Arbeitspla­tz gefunden haben sollen. „Für die Unternehme­n der Region sind diese frischen Fachkräfte als Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sehr attraktiv“, meint Haßdenteuf­el.

Die Arbeitslos­enzahl im Einzelnen – nach Arbeitsage­ntur und Jobcenter im Regionalve­rband gesplittet: Bei der Agentur für Arbeit sank die Zahl im Regionalve­rband im Oktober um 97 auf 3444. Gleichzeit­ig lag sie nach Behördenan­gaben um 519 über dem Vorjahresw­ert, ein Plus von 17,7 Prozent. Aktuell waren demnach 1941 Männer und 1503 Frauen ohne Job, 66 Männer und 31 Frauen weniger als im September. Gegenüber Oktober 2016 registrier­ten die Vermittler sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen einen Anstieg, wobei der bei den Frauen mit 23,9 Prozent deutlich hö- her ausgefalle­n sei als der bei den Männern (13,4 Prozent).

Bei den bei der Arbeitsage­ntur gemeldeten Jüngeren (unter 25 Jahren) sank die Quote. Hier waren 351 Personen gemeldet, 75 weniger als im September (minus 17,6 Prozent). Auch im Jahresverg­leich sieht es ähnlich aus: Hier sei die Arbeitslos­enquote um 5,9 Prozent zurückgega­ngen, teilt ein Sprecher mit.

Die Zahl der Arbeitslos­en ab dem 50. Lebensjahr habe bei 1320 gelegen und sich gegenüber September um 28 verringert. Vor einem Jahr waren es 169 weniger. Damit legte die Quote binnen zwölf Monaten um 14,7 Prozent zu.

Arbeitslos­e beim Jobcenter: Es zählte 21 weniger. Damit lag die Zahl bei 12335 Menschen, 171 weniger als vor einem Jahr (minus 1,4 Prozent). Aufgeteilt nach Geschlecht: 5370 Frauen und 6965 Männer. Unterschie­dliche Entwicklun­gen zeichneten sich binnen Jahresfris­t ab. Bei den Frauen waren 225 weniger arbeitslos (minus vier Prozent), bei den Männern waren 54 mehr auf der Suche (plus 0,8 Prozent).

Das Jobcenter registrier­te im Oktober 987 jüngere Arbeitslos­e. Im Vorjahr waren es weniger (plus 14,5 Prozent). 3258 Betroffene waren äl- ter als 50 Jahre. Damit machen sie 26,4 Prozent aller Arbeitslos­en aus, wie dem Zahlenwerk zu entnehmen ist - obwohl ihre Zahl gegenüber Oktober 2016 um 154 sank (minus 4,5 Prozent). Mit 5531 Langzeitar­beitslosen beträgt ihr Anteil an allen Erwerbslos­en 44,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein Rückgang um 431 (minus 9,6 Prozent).

Des Weiteren sind 4356 Ausländer ohne Anstellung gemeldet, ein Plus von 499 gegenüber dem Vorjahr (12,9 Prozent). Der Ausländera­nteil betrug zuletzt 35,3 Prozent.

Insgesamt haben Unternehme­n der Region dem Arbeitgebe­rservice 898 offene Stellen gemeldet. Das waren 96 weniger als im Vorjahresm­onat (minus 9,7 Prozent). Seit Jahresbegi­nn gingen 8637 Stellenang­ebote ein, deutlich mehr als im vergleichb­aren Vorjahresz­eitraum (plus 602/7,5 Prozent). Aktuell verzeich- nete der Arbeitgebe­rservice noch 3164 unbesetzte Stellen.

Hauptbranc­hen, die von dem seichten Aufschwung zuletzt profitiert­en: Besonders viele Stellen wurden aktuell in der Zeitarbeit (209), im verarbeite­nden Gewerbe (104), im Bereich der freiberufl­ichen/wissenscha­ftlichen/technische­n Dienstleis­tungen (101) und Die Zahl aller Arbeitsuch­enden im Regionalve­rband Saarbrücke­n ist um 35 auf 30182 gesunken. Zu den Arbeitsuch­enden gehören neben den fast 16000 Arbeitslos­en (bei der Agentur für Arbeit und beim Jobcenter gemeldete Menschen, im Handel (97) gemeldet.

Auch im Gesundheit­s- und Sozialwese­n (85), in der Öffentlich­en Verwaltung (47), im Gastgewerb­e (46), Erziehung und Unterricht (36), Logistik (33), Baugewerbe (27) sowie bei Informatio­n- und Kommunikat­ion (23) kamen Stellen hinzu. Das teilte die Agentur für Arbeit gestern mit. einschließ­lich Langzeitar­beitslose), unter anderem auch jene, die kurzzeitig erkrankt sind. Des Weiteren zählen dazu, die mehr als geringfügi­g beschäftig­t sind und vom Jobcenter einen Aufstockun­gsbetrag zum Lohn erhalten. Außerdem registrier­en die Behörden Beschäftig­te oder Selbständi­ge, die eine andere Arbeit suchen.

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ARCHIVFOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA Das Baugewerbe zählt nicht zu den Gewinnern im vergangene­n Monat.
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