Stadt Saarbrücken will Radweg zur Uni ausbauen
Stadtverwaltung möchte Radweg im Meerwiesertalweg zwar ausbauen, aber keine Schnellstrecke.
SAARBRÜCKEN (sm/red) „Der Bund fördert Radschnellwege durch ein spezielles Programm. Wäre es deshalb nicht an der Zeit, die Saarbrücker Universität von mehreren Seiten mit einem solchen Netz zu verbinden?“, fragt Hermann Hoffmann, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtrat. Er fordert die Verwaltung auf, mit den Kommunen St. Ingbert und Sulzbach sowie dem Land ein Radschnellwege-Konzept zu entwickeln. Dann könnte der Universitätscampus aus verschiedenen Richtungen schnell per Rad erreicht werden „Außerdem müssten die Voraussetzungen geprüft werden, ob und wie Fördergeld des Bundesverkehrsministeriums oder des Landes dafür in
„Bereits jetzt nutzen Studierende, Professoren und sonstige Beschäftigte der Universität im Vergleich zu anderen Bewohnern Saarbrückens das Rad überdurchschnittlich.“
Hermann Hoffmann, Anspruch genommen werden können.“Einen entsprechenden Antrag hat die CDU für die nächsten Sitzungen des Bauausschusses und des Stadtrates eingebracht.
Hoffmann kann sich vorstellen, dass die Universität einerseits von der Innenstadt über den Meerwiesertalweg und von den Stadtteilen Scheidt (Dudweilerstraße), Dudweiler (Beethovenstraße) sowie von St. Ingbert und Sulzbach mit einem Radschnellweg verbunden wird. Geld für die Planung der Radschnellwege müsste dann im städtischen Haushalt für das Jahr 2018 reserviert werden.
Ob Geld aus Berlin für diese Radschnellwege fließen wird, ist aber nicht sicher. In diesem Jahr hatten Bundestag und Bundesrat der Förderung generell zugestimmt. Gefördert
CDU-Stadtratsfraktion
werden aber nur Strecken, die rund 2000 Fahrten mit dem Fahrrad pro Tag aufweisen. Die Radschnellwege müssen rund vier Meter breit sein. So stand es in einer Pressemitteilung des Bundesrats im Juni. Die Radschnellwege sollen dazu beitragen, dass Radler ungestört vom Autoverkehr schnell ihr Ziel erreichen. Mehr Pendler sollen auf das Rad umsteigen und sich dadurch Staus und die Schadstoffbelastung verringern.
Hoffmann weist darauf hin, dass der Radverkehr sowohl im Sinne der Landesplanung als auch nach dem Verkehrsentwicklungsplan der Stadt forciert werden soll. „Bereits jetzt nutzen Studierende, Professoren und sonstige Beschäftigte der Universität im Vergleich zu anderen Bewohnern Saarbrückens das Rad überdurchschnittlich. Die Universität bietet sich deshalb – auch im Hinblick auf künftige Projekte wie das Helmholtz-Zentrum – geradezu als Ziel für Radschnellwege an.
Nach Angaben der Verwaltung steht die Verbindung Innenstadt-Universität im Meerwiesertalweg im Verkehrsentwicklungsplan als „Radhauptroute“. Diese soll ausgebaut werden, es sei aber kein Radschnellweg geplant. Denn Voraussetzungen dafür seien, dass keine Straßen gekreuzt werden müssen und dass sie gerade sind. Bei der Finanzierung sei die Förderung des Bundesumweltministeriums nach Angaben der Verwaltung erfolgversprechender als die des Verkehrsministeriums, da sie sich nicht nur auf Schnellwege beziehe, sondern auch den „Lückenschluss“von Radwegen bezuschusse.