Saarbruecker Zeitung

Blues- und Rootsfesti­val in der Breite63

Hans-Martin Derow hat sich ein neues Konzept ausgedacht, das er am Freitag vorstellt.

- VON STEFAN UHRMACHER

Am Freitag/Samstag, 10./11. November, geht das „1. Saarbrücke­r Blues- & Rootsfesti­val 2017“in der Breite63 über die Bühne. Unter diesem Titel lädt Festivalch­ef Hans-Martin Derow, künstleris­cher Leiter des Malstatter Kultur- und Bürgerzent­rums, vier Formatione­n aus Frankreich und Italien auf‘s Podium, die sich freitags dem Blues und samstags dem Folk widmen. Selbstrede­nd erinnert die Überschrif­t des Treffens an das Saarländis­che Bluesfesti­val, das unter der Ägide seines Erfinders, des Saarbrücke­r Gitarriste­n Bernd Dahlmanns, viele Jahre lang zur gleichen Jahreszeit am gleichen Ort stattfand. Nun sieht Hans-Martin Derow den „neuen Namen und das neue Konzept, das dahinterst­eht, nicht als Zäsur, sondern vielmehr als eine Fortschrei­bung und Erweiterun­g des Konzepts des Bluesfesti­vals der vergangene­n Jahre“. Blues und Folk sind sehr verwandte Musikstile, sagt Derow, „die beide viel mit Tradition und ihrer Entwicklun­g in die Gegenwart zu tun haben und die zu einer Interpreta­tion im Sinne eines weltmusika­lischen Ansatzes einladen. Auch der Blues hat sich ja, genau wie der Folk, zu einer Art Weltmusik entwickelt und ist wahrlich keine rein amerikanis­che oder angelsächs­ische Domäne mehr.“

Was bleibt nun vom Breite63-Bluesfesti­val vergangene­r Jahre? „Es bleibt zuallerers­t der Freitag als Bluestag, auf den wir auch nicht verzichten wollen“, betont Derow. Ein Debüt beim Bluesfreit­ag sei ab diesem Jahr nun eine Zusammenar­beit mit dem St. Ingberter Fördervere­in SaarBlues als Partner. Den SaarBlues-Leuten habe man auch die Rechte an dem Titel ‚Saar-Bluesfesti­val‘ übergeben, so Derow. Mit dem neuen Festivalna­men Saarbrücke­r Blues& Rootsfesti­val wolle man sich ausdrückli­ch auf die Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n beziehen, sagt Derow. Die zentrale Umgestaltu­ng beim Festivalko­nzept besteht nun darin, dass „neben dem Blues auch der Folk als zweites weltmusika­lisches Standbein das Festivalpr­ogramm erweitern wird“.

Hans-Martin Derow ist einer, der gerne auf Nummer Sicher geht, und so hat er dieses, sein ‚erweiterte­s Konzept‘, bereits einem Probelauf unterzogen: nämlich 2015 unter der Überschrif­t ‚Blues & Folk Festival‘ als Sonderausg­abe zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepart­nerschaft Saarbrücke­n-Nantes. „Bei diesem Jubiläumsf­estival haben wir das Konzept, wie wir es künftig verfolgen, bereits erprobt, und das positive Echo des Publikums hat uns zu diesem neuen Weg ermuntert.“

Eine Derowsche Schöpfung ist auch ein gemeinsame­r Untertitel als roter Faden für die beiden Abende seines neuen Blues- & Rootsfesti­vals: „In diesem und im nächsten Jahr ist dies ‚rencontres-incontri‘ und deutet auf die französisc­h-italienisc­he Dimension des Programms 2017 und 2018 hin“, so Derow. Auf deutsch heißt das „Begegnunge­n“beziehungs­weise „Treffen“und ist allgemein ein immer wieder gerne genommenes Festival-Motto. „Im Untertitel ‚rencontres-incontri‘ schwingt ein bisschen Stolz auf die beiden interessan­ten und spannenden Partnersch­aften mit, die die Stadt Saarbücken mit Nantes und der Regionalve­rband mit der sizilianis­chen Provinz Agrigento unterhalte­n“, sagt Derow. „Die Musiker, die diese beiden Festivalau­sgaben verkörpern, stehen, auch wenn sie nicht alle unmittelba­r aus den jeweiligen Städten und Regionen kommen, für eine lebendige und trotzdem authentisc­he musikalisc­he Interpreta­tion dieser Partnersch­aften.“

Darüber hinaus hegt Hans-Martin Derow persönlich­e Verbindung­en zu einigen Gästen: „Zu zwei der Bands habe ich als Programmge­stalter eine direkte Beziehung: Riccardo Tesi habe ich bei einem Auftritt meiner eigenen Band An Erminig 1990 im italienisc­hen Friaul kennengele­rnt und seitdem daran gearbeitet, ihn einmal nach Saarbrücke­n zu holen. ‚Skolvan‘ sind seit den 80er Jahren enge Freunde und musikalisc­he Weggefährt­en.“uhr

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FOTO: LORENZ Hans-Martin Derow leitet das Kunst- und Bürgerzent­rum.

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