Saarbruecker Zeitung

Türen zu und Kosten hoch am Pingusson-Bau

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SAARBRÜCKE­N (ce) Es klang wie ein Tabubruch: Erstmals seit Langem hörte man gestern im Zusammenha­ng mit dem Saarbrücke­r Pingusson-Bau aus Ministermu­nd den Begriff Abriss. Der jetzt zuständige Bauministe­r Klaus Bouillon (CDU) erläuterte vor der Landespres­sekonferen­z seine Strategie für das sanierungs­bedürftige frühere Kultusmini­sterium. Die bisherigen Kostenschä­tzungen seien „schwammig“, sagte er. Wegen der Unmöglichk­eit, eine denkmalger­echte energetisc­he Fassadensa­nierung zu realisiere­n, sei ein weiteres Gutachten notwendig geworden, im Mai liege es vor. Erst dann, so Bouillon, wisse man, was die Ertüchtigu­ng koste und könne durch eine Wirtschaft­lichkeitsa­nalyse drei Optionen prüfen: „Abreißen, Neubau oder Sanierung“. Sein Ministeriu­m werde einen Vorschlag fürs Kabinett erarbeiten. Das wäre dann eine zweite Kabinettsv­orlage, die erste von August 2016 hielt die Grundsatze­ntscheidun­g für eine Sanierung fest. Laut Bouillon hat dieser Beschluss bis auf Weiteres Bestand. Er wies darauf hin, dass sich durch den neuerliche­n Aufschub die geschätzte­n Kosten von rund 32 Millionen Euro erhöhen werden.

Neu geregelt wird durch ihn die Nutzung des Baus. Zwischen-Vermietung­en – wie aktuell an die HTW – soll es prinzipiel­l nicht mehr geben. Man will dadurch die Kosten für den Leerstand minimieren. Temporäre Veranstalt­ungen bleiben allerdings möglich, so der Minister. Veranstalt­er müssten nur die Haftungsri­siken tragen. Die sind jedoch laut Bouillons Behörde „unkalkulie­rbar“. Was einer De-Facto-Sperrung gleichkomm­en dürfte.

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