Ab heute: Latino Film Festival im Filmhaus
SAARBRÜCKEN (red) Filmkunst aus Lateinamerika steht ab heute wieder im Fokus des Latino Film Festivals im Filmhaus in der Mainzer Straße. In Kooperation mit dem mexikanischen Konsulat und dem Filmhaus präsentiert die Romanistik der SaarUni bis 14. November handverlesene Filme aus Lateinamerika.
Inhaltlicher Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Leben lateinamerikanischer Frauen. Thriller und Roadmovie, Sozialdrama, Spielfilm und Dokumentation erzählen von der harten Realität des Mädchenhandels (La elegidas, La Ramona), von Homophobie (Rara) und Arbeitsmigration (La novia del desierto). Oder aber sie hinterfragen mit einer Prise Humor das Schönheitsideal unserer Zeit (Ella es Ramona).
Die Dokumentarfilmerin Lissette Orozco wiederum geht in ihrem Berlinale-Beitrag El pacto de Adriana der Verstrickung ihrer Tante in die Verbrechen der Pinochet-Diktatur nach und liefert einen wichtigen Beitrag zu weiblicher Täterschaft und chilenischer Memoria-Kultur.
Ganz andere Unterhaltung bieten das träumerische Schwelgen in der brasilianischen Kinogeschichte in O Último Cine drive-in oder der ironische Umgang mit dem internationalen Rummel um lateinamerikanische Literatur. El ciudadano ilustre, Anwärter auf den goldenen Löwen in Venedig und Goya-Gewinner, erzählt von der bedrohlich verlaufenden Reise eines Literatur-Nobelpreisträgers in seine Heimat, die er in seinen Büchern nicht immer mit rosigen Worten bedachte.
Schwarzhumorigen Spaß verspricht die Krimikomödie Buitres um eine entführte Leiche. Aktuellsten politischen Entwicklungen widmet sich schließlich Días y noches entre guerra y paz, eine Dokumentation, die den steinigen Weg Kolumbiens zum Frieden nach mehr als 50 Jahren Bürgerkrieg begleitet. Alle Filme werden in Originalversion mit Untertiteln im Filmhaus gezeigt und von Dozenten und Studenten der Universität des Saarlandes wissenschaftlich eingeführt.
Eröffnet wird das Filmfest am heutigen Donnerstag, 20.15 Uhr mit dem Hauptfilm Un monstruo de mil cabezas.