Saarbruecker Zeitung

DFB reagiert auf Kritik am Videobewei­s

Der Verband justiert bei seinem Prestigepr­ojekt jetzt auch inhaltlich nach. Weitere Verbesseru­ngsvorschl­äge liegen vor.

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Probierpha­se. Es dauert manchmal ein bisschen lange, manchmal wird eingegriff­en, wo es gar nicht notwendig ist. Aber bei ganz, ganz

Lutz Michael Fröhlich wichtigen Entscheidu­ngen, Rote Karte ja oder nein, Elfmeter ja oder nein, Tor ja oder nein, finde ich es gut. Dann macht er den Fußball gerechter“, sagte Löw.

Um für mehr Transparen­z zu sorgen, sei aus Fröhlichs Sicht denkbar, strittige Szenen künftig auf den Videoleinw­änden in den Stadien zu zeigen. „Wir Schiedsric­hter sind dafür offen, sehen Vor- und Nachteile“, sagte er. Die Vereine hatten sich vor der Saison dagegen ausgesproc­hen.

Der für das Schiedsric­hterwesen zuständige DFB-Vizepräsid­ent Ronny Zimmermann brachte einen weiteren Vorschlag ein: Ein sogenannte­s Challenge-System. Damit hätten die Trainer pro Halbzeit eine begrenzte Zahl von Möglichkei­ten, den Videobewei­s zu fordern. Dieses Verfahren erlaubt derzeit aber der Weltverban­d Fifa nicht. „Vielleicht muss eine andere Lösung gefunden werden, wie man den Zuschauern im Stadion die Entscheidu­ngswege präsentier­t“, sagte Zimmermann.

Es gibt also reichlich Gesprächss­toff, weshalb der DFB in Abstimmung mit der Deutschen Fußball Liga ein zeitnahes Treffen mit den Bundesliga-Managern plant. Es gelte, „disziplini­ert und konstrukti­v zusammenzu­arbeiten, um allen Schwierigk­eiten zum Trotz den Video-Assistente­n zu einem Erfolg zu machen“, betonte Liga-Präsident Reinhard Rauball. Denn die Zeit wird langsam knapp: Im März 2018 befindet das Internatio­nal Football Associatio­n Board (IFAB) der Fifa über eine weltweite Einführung des Videobewei­ses. Und bis dahin wird getestet. So auch beim beim deutschen Länderspie­l morgen Abend im Londoner Wembleysta­dion gegen England. Der polnische Schiedsric­hter Pawel Raczkowski kann dort von seinem Landsmann Pawel Gil als Videoschir­i auf spielentsc­heidende Fehler hingewiese­n werden.

„Es gibt Probleme, aber er ist sicher nicht gescheiter­t.“

Neuer Projektlei­ter Videobewei­s

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FOTO: VENNENBERN­D/DPA Doppelt hält besser: Künftig wird es zwei Video-Assistente­n geben, die bei strittigen Szenen in Bundesliga-Spielen eingreifen dürfen.

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