Ermittlungsverfahren und verletzte Personen
hat es im Zusammenhang mit Spielen des 1. FC Saarbrücken 178 Ermittlungsverfahren gegeben sowie elf verletzte Personen. Sechs davon waren nach Angaben der Zentralstelle Sport und Gewalt der saarländischen Polizei unbeteiligte Zuschauer. Drei waren Polizisten und zwei sogenannte Störer. Laut Polizei-Recht sind Störer Personen, bei denen es aufgrund ihres Verhaltens für die Einsätzkräfte Anlass zum Einschreiten gibt.
hat die Polizei im Zusammenhang mit FCS-Spielen 130 Ermittlungsverfahren eingeleitet. In der Spielzeit wurden 22 Personen verletzt: neun Unbeteiligte, sechs Polizisten und 13 Störer. In der Runde 2014/2015 waren es 146 Ermittlungsverfahren. Es gab 24 Verletzte. 13 unbeteiligte Personen erlitten Verletzungen, sechs Polizisten sowie fünf Störer. aber das Grundgerüst stehen, damit wir es beurteilen können.“
Mink verweist mit Blick auf die Nutzung der Victor‘s-Tribüne darauf, dass es im Hermann-Neuberger-Stadion auch nur eine durchgehende Tribüne gibt. Probleme könnten im Ludwigspark-Stadion offene Bereiche in der Baustelle bereiten. So müssten zum Beispiel Zäune mit Planen abgehängt werden, damit kein Zuschauerbereich außerhalb des Stadions entsteht. Und damit niemand durch den Zaun Wurfgeschosse greifen kann. Zudem sei es für die Polizei wichtig, bei einem Spielbetrieb während der Bauphase einen festen Ansprechpartner zu haben, der am Spieltag alle Fragen beantworten und Probleme lösen könne. Und es dürfe nicht so sein, dass man alle zwei Wochen bei einem Heimspiel ins Ludwigspark-Stadion komme und bemerke: „Hoppla, die Baustelle ist ja doch nicht aufgeräumt.“
In die Zuständigkeit von Mink fällt die Fachdienststelle Sport und Gewalt. Deren Leiter ist Frank Schmelczyrsch. Der Organisationseinheit stehen acht hauptamtliche Beamte und zehn nebenamtliche zur Verfügung. Beamte im Nebenamt heißt, dass diese Polizisten in anderen Dienststellen arbeiten und bei Bedarf angefordert werden.
Die Belastung der Einheit ist an Wochenenden hoch. Zwei der drei Regionalligisten FCS, SV Elversberg und Röchling Völklingen haben an einem Wochenende ein Heimspiel. Wird dabei eine Hundertschaft benötigt, muss diese oft von außerhalb angefordert werden. Bundesländer stellen sich dies dann gegenseitig in Rechnung. Der Pauschalbetrag für Personal- und Sachkosten beträgt 58,90 Euro je Stunde.
Bei FCS-Heimspielen waren in der vergangenen Saison im Schnitt 73 Polizisten im Einsatz. Sie leisteten 14 182 Einsatzstunden. Das kostete den Steuerzahler 835 319,80 Euro. Die Zahlen haben sich seit der Saison 2013/2014 kontinuierlich verringert. Damals waren im Schnitt 172 Beamte pro FCS-Heimspiel im Einsatz. Sie leisteten 25 686 Einsatzstunden, was das Land 1 512 905 Euro kostete (siehe Grafik).
Je nach Gefährdungslage sind bei einem Heimspiel des FCS „zwischen vier und 400 Einsatzkräfte im Einsatz“, sagt Mink. Schmelczyrsch erstellt mit seiner Dienststelle Gefährdungsanalysen. Danach gibt es Grün-Spiele, Gelb-Spiele und Rot-Spiele. Ein Grün-Spiel bedeutet, dass keine Störungen erwartet werden. Bei einem Gelb-Spiel sind Störungen nach Ansicht der Polizei möglich. Und ein Spiel wird in die Kategorie Rot eingestuft, wenn Störungen – also Randale – sicher erwartet werden. Die Paarung FCS gegen Waldhof Mannheim wird zum Beispiel als Rot-Spiel eingestuft.
Auch im Hinblick auf die Gefährdungslage muss das Sicherheitskonzept des 1. FC Saarbrücken für eine Rückkehr ins Ludwigspark-Stadion passen. „Der FCS lebt von seinen Fans. Diese sind überwiegend friedlich. Ein bis zwei Prozent sind erlebnisorientierte Fans“, berichtet Schmelczyrsch. Mink erklärt: „Ein Revival der Hooligans gibt es bei uns nicht. Die Hooligan-Szene ist generell rückläufig. Pyro-Technik bringt nun den Event-Charakter mit sich.“Das Problem Pyro-Technik ist in Saarbrücken ein bekanntes.
Schmelczyrsch und seine Leute sind vor und nach Spielen für Aufklärung und Austausch unter Behörden zuständig. Im Stadion, wo meist die Pyro-Technik gezündet wird, ist „ein ausreichend leistungsfähiger Sicherheitsdienst wichtig“, erklärt Mink: „Der Verein als Veranstalter trägt die Verantwortung für die Zuschauer.“Deshalb seien die vom Sicherheitsdienst vorgenommenen Einlasskontrollen wichtig. Insbesondere, wenn Spiele wie im Ludwigspark-Stadion auf einer Baustelle stattfinden sollen. Beim Verstecken der Pyro-Technik seien Fans clever. Beim Zünden vermummen sie sich. Schmelczyrsch erklärt, dass bei einem Verstoß gegen das Vermummungsverbot bis zu 4000 Euro Strafe fällig werden. Um Störenfriede im Stadion identifizieren zu können, ist eine gute Videoüberwachung nötig. Für die ist nicht die Polizei, sondern der Stadionbetreiber oder -nutzer zuständig.
Apropos Nutzer: Der FCS nutzt das städtische FC-Sportfeld. Er will, das es von der Stadt per Erbaurechtvertrag an den Club übergeht. Der Buchwert des FC-Sportfeldes: 1,4 Millionen Euro. Zu welchen Bedingungen es übertragen werden könnte, muss laut Stadt besprochen und vom Stadtrat entschieden werden.