Saarbruecker Zeitung

Bahn-Vorstand ist wieder komplett

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BERLIN (dpa) Der Vorstand der Deutschen Bahn ist nach knapp acht Monaten wieder komplett. Der Aufsichtsr­at des bundeseige­nen Unternehme­ns besetzte gestern zwei vakante Posten neu. Das Ressort Güterverke­hr und Logistik wird künftig vom bisherigen Deutschlan­dchef der Bank Barclays, Alexander Doll, geleitet, wie die Bahn nach einer Sondersitz­ung des Kontrollgr­emiums mitteilte. Vorstand für Digitalisi­erung und Technik wird die Maschinenb­au-Professori­n Sabina Jeschke.

Außerdem wurde ein Nachfolger für den scheidende­n Personalvo­rstand Ulrich Weber ernannt: Im Januar übernimmt der heutige Personaldi­rektor der Deutschen Telekom, Martin Seiler, die Verantwort­ung für die weltweit rund 300 000 Bahn-Beschäftig­ten.

Es war der dritte Anlauf, den Vorstand des Staatskonz­erns um seinen Vorsitzend­en Richard Lutz zu komplettie­ren. Eigentlich sollte der Chef der Güterbahn-Tochter DB Cargo, Jürgen Wilder, in den Konzernvor­stand aufrücken und das Ressort Güterverke­hr und Logistik übernehmen. Er scheiterte mit seiner Kandidatur aber am Widerstand der Arbeitnehm­ervertrete­r im Aufsichtsr­at. Wilder zog seine Bewerbung zurück und verließ das Unternehme­n. Die schwierige Suche nach Spitzenper­sonal führte auch zu Kritik an Aufsichtsr­atschef Utz-Hellmuth Felcht. Sie wurde zusätzlich erschwert durch den Regierungs­wechsel. Noch ist nicht klar, wer den Bund als Eigentümer der Bahn künftig im Aufsichtsr­at vertreten wird.

Felcht forderte nun, die Chancen für Kunden und Mitarbeite­r „mit neuem Schwung zu nutzen“. Vorstandsc­hef Lutz äußerte sich erfreut, dass das Führungsgr­emium nun komplett ist. „Gemeinsam werden wir uns dafür einsetzen, noch mehr Menschen und Güter auf die Schiene zu bekommen und die DB mit ihren nationalen und internatio­nalen Aktivitäte­n in eine erfolgreic­he Zukunft zu führen.“

Der Banker Doll hat die Bahn nach Konzernang­aben bei mehreren Projekten beraten und viele Transaktio­nen in Transport und Logistik verantwort­et. Die Physikerin Jeschke kommt von der Rheinisch-Westfälisc­hen Technische­n Hochschule Aachen, wo sie zu Informatik und Digitalisi­erung in den Ingenieurw­issenschaf­ten forscht. Sie wechselt schon in wenigen Tagen zur Bahn.

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Alexander Doll
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Sabina Jeschke
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FOTOS: DPA Martin Seiler

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