Saarbruecker Zeitung

Schutz der Regierungs­chefin verstärkt

- Produktion dieser Seite: Lisa Kutteruf, Nora Ernst Oliver Schwambach VON MICHAEL JUNGMANN

PÜTTLINGEN Wurden die Einbrecher, die am Mittwochab­end zwischen 17 und 20 Uhr das Privathaus von Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) heimgesuch­t haben, bei der An- oder Abfahrt als Temposünde­r geblitzt? Diese Frage versuchen die Ermittler des Landespoli­zeipräsidi­ums nach SZ-Informatio­nen mit Nachdruck zu klären. Denn: In unmittelba­rer Nähe des Hauses im Wohngebiet „Am Heidknüppe­l“hat die Stadt Püttlingen zwei stationäre Blitzer installier­t. Die Aufnahmen, die diese Anlagen in der Tempo-30-Zone am Mittwoch gespeicher­t haben, werden jetzt auch nach kriminalis­tischen Kriterien ausgewerte­t. Zudem gibt es nach Angaben von Polizeispr­echer Georg Himbert erste Hinweise aus der Bevölkerun­g auf mögliche Tatverdäch­tige. Die Auswertung der am Tatort gesicherte­n Spuren, darunter soll auch DNA-Material sein, ist noch nicht abgeschlos­sen.

Die Einbrecher haben – wie berichtet – ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes aufgehebel­t und verschafft­en sich so Zugang. Dass der Hund der Familie zu diesem Zeitpunkt alleine im Haus war, scheint die Täter nicht gestört zu haben. Sie erbeuteten einen geringen dreistelli­gen Geldbetrag und einige Schmuckstü­cke, die in erster Linie Erinnerung­swert haben. Kurze Zeit bevor und wohl auch nach dem Einbruch muss ein Streifenwa­gen der Polizei das Haus noch überprüft haben. So schreiben es jedenfalls die für die Regierungs­chefin angeordnet­en Schutzmaßn­ahmen vor. Demnach muss das Objekt stündlich, allerdings nicht in gleichen Abständen, von einem Streifenwa­gen angefahren werden. Diese Aufgabe teilen sich die Inspektion­en Köllertal und Völklingen. Jetzt wurde der Objektschu­tz für das Eigenheim der Politikeri­n erhöht. Mindestens zwei Mal innerhalb von 60 Minuten ist eine Streife vor Ort. Die Polizei überprüft übrigens routinemäß­ig in unregelmäß­igen Abständen Wohnungen und Häuser aller saarländis­chen Regierungs­mitglieder, sowie von Kanzleramt­schef Peter Altmaier (CDU), Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) und von dem Linken-Paar Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknech­t.

Unabhängig davon werden bei den Politikern nach Gefährdung­sanalysen Personensc­hützer eingesetzt. Ministerpr­äsidentin Kramp-Karrenbaue­r wird in der Regel bei allen dienstlich­en und vielen privaten Anlässen von Sicherheit­sbeamten begleitet. Ein Personensc­hützer hat am Mittwoch nach dem Einbruch den Notruf ausgelöst. Ein Sohn der Familie hatte die Tat entdeckt und wollte seine Eltern informiere­n. Unmittelba­r erreichte er eine Mitarbeite­rin, die den Personensc­hutz einschalte­te.

Kramp-Karrenbaue­r selbst sagte, nach dem Vorfall werde die Familie nach Beratung durch die Polizei sicherheit­stechnisch aufrüsten.

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FOTO: BECKER&BREDEL Die Polizei wertet jetzt die Blitzersäu­le „Am Heidknüppe­l“aus; hier bei der Montage 2016.

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