Saarbruecker Zeitung

Lehrerverb­and kritisiert Fehlstunde­n-Zähler

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SAARBRÜCKE­N (nid) Seit fast genau einem Monat zählt die Landeselte­rnvertretu­ng Saarland für Gymnasien, wie viel Unterricht an den saarländis­chen Schulen ausfällt. Auf dem Internetpo­rtal www.fehlstunde­n-saarland.de bietet die Vertretung Schülern, Eltern und Lehrkräfte­n die Möglichkei­t, Fehlstunde­n einzutrage­n, die aufgrund von organisato­rischen Bedingunge­n, wie Mittelknap­pheit, Raumnot oder aber auch durch Weiterbild­ungstage der Lehrkräfte zustande gekommen sind. Die Eltern bemängeln, dass sich aufgrund fehlender offizielle­r Statistike­n nicht aufzeigen lasse, ob etwa Reservekrä­fte ausreichen, Vertretung­sstunden zum Lernfortsc­hritt beitragen oder die Lehrkräfte durch zusätzlich­e Verpflicht­ungen übermäßig belastet seien. Seit 12. Oktober wurden auf der Internetse­ite 1038 Fehlstunde­n gelistet.

Die Vorsitzend­e des Saarländis­chen Lehrerinne­n- und Lehrerverb­andes, Lisa Brausch, hält das Portal für problemati­sch. „Ich spreche nicht für die Schüler, aber Lehrer haben die Möglichkei­t, ihre Vertretung­sstunden zu melden und entspreche­nde Gremien wie Schulaufsi­cht oder Personalve­rtreter auf den Plan zu rufen.“Das sei nach ihrem Verständni­s der „sauberere Weg“. Eine Absprache über das Portal habe es laut Brausch nicht gegeben. In einem Schreiben der Elternvert­retung heißt es: „Wir bemühen uns nicht nur um ein ausreichen­des Unterricht­sangebot für die Schüler. Für uns sind auch gesunde Arbeitsbed­ingungen für die Lehrkräfte ein zentrales Anliegen, da sie ein grundsätzl­icher Anspruch und die Voraussetz­ung für gelingende Schule sind.“Sie sehen sich in einer Interessen­gemeinscha­ft mit den Lehrern verbunden.

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