Einkaufen an Heiligabend? Auch sonntags?
Die SZ-Leserbriefschreiber beschäftigen sich mit den Ladenöffnungszeiten am 24. Dezember, der dieses Jahr auf einen Sonntag fällt.
Geruhsames Fest auch für Verkäufer
Warum so ein Theater wegen der Ladenöffnungszeiten an Heiligabend? Die Verkäuferinnen und Verkäufer, die das ganze Jahr selten etwas von Feiertagen haben, sollten doch auch einmal in Ruhe mit ihren Familien die Geburt Jesus Christi feiern dürfen. Wer bis Heiligabend noch nicht alles eingekauft hat, ist selbst schuld. Meistens sind es die Leute, die das ganze Jahr Zeit haben, aber dann kurz vor Ladenschluss noch unbedingt ein Brötchen brauchen. Ich wünsche auf jeden Fall allen Verkäuferinnen und Verkäufern ein ruhiges, friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest 2017.
Ursula Burrmeister, Dudweiler
Kunden, Personal sollen entspannen
Würde der Heiligabend auf einen Werktag fallen, wären die Öffnungszeiten bis 14 Uhr normal, und es gäbe keine Diskussion. Aber sollte man die Tatsache, dass in diesem Jahr der Heiligabend auf einen Sonntag fällt, nicht einfach als gegeben annehmen und vielen Familien die Möglichkeit gönnen, den Heiligabend ohne Stress und Hektik zu erleben? Das würde Kunden und Verkaufspersonal gleichermaßen einen entspannten Tag ermöglichen.
Christian Schiffels, Saarbrücken
Konzernbossen Lehre erteilen
Nun müssten die Gewerkschaften mal richtig losdonnern und zum generellen Streik für den
24. Dezember aufrufen. Ist es denn wahrhaftig noch nicht genug, dass oftmals unterbezahltes Verkaufspersonal in der Vorweihnachtszeit auf dem Zahnfleisch geht? Nein, jetzt soll ihm auch noch der Sonntag genommen werden, um den Profit zu maximieren. Wie wohl ist doch dem Manager, der selbiges fordert, selbst aber seine Weihnachtstage in seinem Ferienhaus unter südlicher Sonne oder auf den Skipisten von Zermatt oder St. Moritz verbringen kann. Aber auch die Kunden sind aufgerufen, eben an diesem Tag Solidarität mit den Verkäufern und Verkäuferinnen zu zeigen und die Geschäfte, die meinen, am 24. Dezember unbedingt öffnen zu müssen, auf den Kosten für diesen Frevel ohne jeden Umsatz sitzen zu lassen. Wäre auf jeden Fall eine Lehre für die Konzernbosse.
Werner Hussong, Mandelbachtal
Kirche soll sich da raushalten
Ich bin der Meinung, man sollte die Einzelhandelsgeschäfte an Heiligabend bis 14 Uhr öffnen und den anwesenden Mitarbeitern zum Feiertagszuschlag eine so genannte Erschwerniszulage von pauschal 50 Euro netto zahlen. Ich glaube, dass in diesem Fall die überwiegende Anzahl der Angestellten ohne Murren den Heiligabend auch am Sonntag als Arbeitstag annehmen werden. Die Kirche, insbesondere die Bischöfe, sollten sich bei der Diskussion über Arbeit an Feiertagen heraushalten. Ihre Besoldungsgruppe mit einem Entgelt von nahezu 10 000 Euro monatlich kann man mit einer Verkäuferin im Einzelhandel, die gerne einen Zuverdienst auch am Heiligabend mitnimmt, nicht vergleichen. Kümmert euch um die Probleme innerhalb der Kirche, es gibt wohl genug zu tun.
Claus Utzig, Neunkirchen-Furpach
An Heiligabend immer schliessen
Jetzt hätten die Verkäuferinnen und Verkäufer nach einigen Jahren auch mal wieder einen freien Heiligabend, und jetzt wird über Öffnungszeiten nachgedacht. Geht’s noch? Wer bis Samstagabend um 20 Uhr seine Lebensmittel nicht hat, der hat was falsch gemacht. Selbst, wenn die Geschäfte öffnen würden, wäre es dieselbe Ware wie am Samstag, es wird doch keiner sonntags beliefert. Mein Appell wäre es, sowieso generell an Heiligabend die Geschäfte geschlossen zu halten. Nur weil es einige Menschen nicht geregelt bekommen, ihre Geschenke und Einkäufe bis einen Tag vorher zu besorgen, müssen nicht andere bis zur letzten Minute arbeiten.
Sabine Brust, Völklingen