Das blüht Reisenden, die im Flieger rauchen
FRANKFURT/MAIN (dpa) Die Zeiten, in denen Passagiere im Flugzeug rauchen durften, sind schon lange vorbei. Trotzdem gibt es immer wieder Fluggäste, die die rauchfreie Zeit über den Wolken nicht aushalten und sich auf der Bordtoilette heimlich eine Zigarette anzünden. Welche Konsequenzen kann das haben?
Nach Angaben eines LufthansaSprechers schaltet sich bei Zigarettenqualm direkt der Rauchmelder an, der die Piloten und das Kabinenpersonal warnt. Für die Besatzungen bedeutet eine Rauchmeldung höchste Alarmstufe, ein Feuer an Bord gilt als eine der schlimmsten Gefahrensituationen. Die meisten Verstöße gegen das Rauchverbot im Flugzeug werden nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften allerdings frühzeitig durch den Geruch des Rauches entdeckt, ohne dass die Feuermelder anschlagen. Der Passagier wird dann dazu aufgefordet, die Zigarette unverzüglich zu löschen. Ihm drohen eine Anzeige und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Auch Schadenersatzforderungen seien möglich: Denn in der Regel wird die Crew an Bord den Passagier zum Öffnen der Toilettentür auffordern, sobald der Rauchmelder Alarm schlägt. Erfolgt dies nicht, wird die Waschraumtür von außen geöffnet. Für entsprechende Schäden müsse der Passagier aufkommen, erklärt der Sprecher von Lufthansa. Grundlage für das strikte Rauchverbot bildet das Bundesnichtraucherschutzgesetz, das das Rauchen in öffentlichen Verkehrsmitteln verbieten. Die Höhe des Bußgeldes betrage im Schnitt zwischen 170 und 225 Euro, berichtet eine Sprecherin des Luftfahrtbundesamtes. Außerdem dürfen Fluggesellschaften es aufgrund ihres Hausrechts untersagen.
Mehrfach schon mussten Maschinen außerplanmäßig zwischenlanden. So löste etwa ein Brite im Frühjahr diesen Jahres auf einem Flug von Birmingham nach Sharm El Scheikh in Ägypten ein Feuer aus, weil er sich auf der Bordtoilette eine Zigarette genehmigte und diese brennend in den Mülleimer warf. Das Feuer konnte zunächst nicht gelöscht werden, die Maschine musste notlanden. Der Mann wurde von einem Gericht in Birmingham zu neuneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Auch in den USA müssen Gesetzesbrecher mit einer Haftstrafe rechnen.