Regionalliga-Vereine punkten kräftig
1. FC Saarbrücken schlägt trotz einiger Abwehrschwächen zum Abschluss der Vorrunde den TSV Steinbach mit 4:1.
In der Fußball-Regionalliga Südwest haben die saarländischen Vereine ein erfolgreiches Wochenende erlebt. Der 1. FC Saarbrücken und die SV Elversberg gewannen ihre Spiele, Röchling Völklingen holte auswärts einen Punkt.
VÖLKLINGEN Der 1. FC Saarbrücken hat die Vorrunde in der Fußball-Regionalliga Südwest so abgeschlossen, wie er sie begonnen hat: mit einem klaren 4:1-Erfolg. Siegte die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner zum Auftakt Ende Juli beim SSV Ulm, war es am Samstag der TSV Steinbach, der den Tabellenführer lange ärgerte, am Ende aber vor allem wegen der eigenen unteriridischen Abwehrleistung keine Chance gegen den Spitzenreiter hatte. „Steinbach hat das spielerisch sehr gut gemacht“, sagte Marco Holz, der den verletzten Kapitän Manuel Zeitz vertreten musste, „vielleicht ist der Sieg etwas zu hoch ausgefallen.“
Dass der FCS nach 18 Spielen bereits neun Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Relegations-Platz hat und schon elf Punkte vor Meister SV Elversberg liegt, ist sicher mehr als eine Momentaufnahme, aber auch noch kein Ruhekissen. „Wir haben ein paar Punkte liegen lassen, aber es ist so, wie es sein soll“, sagte Holz, der am Samstag zu den Besten gehörte, „wir wollen da oben hin, aber es geht nur über Leidenschaft und Einsatz.“
Den zeigte der FCS auf schwierigem Untergrund bei Dauerregen vor 2013 Zuschauern im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion von Beginn an und belohnte sich nach sechs Minuten. Der Pass von Mario Müller – er spielte nach der Operation seines Mittelhandbruchs mit Spezialschiene – ging in den Rücken von Markus Mendler. Dessen missglückte Ballannahme geriet zum Hackentrick Richtung Holz. „Mein erster Gedanke war: Schieß! Dass ich ihn dann so getroffen habe, freut mich sehr“, sagte der Schütze des 1:0, der aus 20 Metern mit dem rechten Außenriss ins linke obere Dreieck des Tores traf.
Holz’ schnell ausgeführter Freistoß an der Mittellinie war dann Ausgangspunkt zum 2:0. Sascha Wenninger passte auf Kevin Behrens, der schlug noch einen unerwarteten Haken und tunnelte dann TSV-Schlussmann Frederic Löhe. Da waren 26 Minuten gespielt. „Ich hatte auch etwas Glück, dass der Ball durch die Beine geht“, sagte Behrens, „aber die Platzverhältnisse haben natürlich dazu beigetragen, dass beide Mannschaften defensiv nicht so sicher standen.“
Das galt auch für die FCS-Hintermannschaft und besonders nach Standardsituationen, die meistens der Ex-Saarbrücker Timo Kunert ausführte. Mehrfach sahen Torwart Daniel Batz und seine Vorderleute nicht souverän aus, doch nur einmal schlugen die Gäste daraus Kapital. Behrens und Patrick Schmidt störten Sascha Marquet nicht ernsthaft, der Kunerts Freistoßflanke zum 1:2 einköpfte (34. Minute). „Wir wollten höher stehen“, begründete Holz das weite Aufrücken der Hintermannschaft, „jetzt müssen wir uns mit dem Trainer die Bilder ansehen, wo der Fehler war.“
Steinbachs zentrales Problem war die Langsamkeit der Innenverteidigung – in den Beinen und im Kopf.
„Wir haben ein paar Punkte liegen lassen, aber es ist so, wie es
sein soll.“
FCS-Torschütze Marco Holz
über die Bilanz der Vorrunde
Holz drang in den Strafraum ein, Daniel Reith mähte ihn um. Den fälligen Strafstoß verwandelte der überragende Steven Zellner lässig zum 3:1 (53.).
Als Steinbachs Torge Bremer nur drei Minuten später nach wiederholtem Foulspiel vom Feld musste, war die Partie entschieden. Nach einem Eckball des eingewechselten Martin Dausch nutzte schließlich Marco Kehl-Gomez das Chaos im TSV-Strafraum zum 4:1-Endstand (78.).
„Es war ein sehr intensives Spiel, wo beide Mannschaften mit offenem Visier gespielt haben“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner: „Mit der frühen Führung kamen wir genau in die Umschaltsituationen, die wir haben wollten. Wir sind gierig geblieben, weitere Tore zu erzielen. Steinbach ist bei weitem keine Laufkundschaft, darum war es für uns ein gelungener Abschluss einer guten Vorrunde.“Bei der Bewertung der Tabellensituation blieb der sonst so eloquente Kölner dann aber ungewohnt wortkarg und meinte nur: „Schön.“