Saarbruecker Zeitung

„Alleh Hopp“, „Gudd druff“und „Helau“

In der Waderner Stadthalle haben am Samstag mehr als 1000 Karnevalis­ten die neue Session eröffnet.

- VON ANDREAS LANG

WADERN Die herbstlich­e Tristesse im Hochwald vermochte es nicht, der versammelt­en saarländis­chen Narrenscha­ft den Start in ihre Session, die bunteste der fünf Jahreszeit­en, zu vermiesen. Mit geringfügi­ger Verspätung zählte Hans-Werner Strauß als Präsident des Verbandes Saarländis­cher Karnevalsv­ereine (VSK) um kurz nach 11.11 Uhr den närrischen Countdown auf der Bühne der Herbert-Klein-Halle in Wadern.

Mit deutlich mehr als 1000 Karnevalis­ten war die Mehrzahl der offiziell 174 VSK-Mitgliedsv­ereine in der Halle vertreten. Unter ihnen auch die Nordlichte­r Matthias Hesse und Martina Graf, inzwischen aus berufliche­n Gründen im Saarland ansässig und dort vom Karnevalsv­irus befallen. Und das gleich richtig, regieren sie doch bereits seit dem vergangene­n Jahr als Prinz Matthias I. und Prinzessei­n Martina die I. als Tollitäten bei den Warndtkate­rn in der Großrossle­r Gemeinde Dorf im Warndt und sind sogar das offizielle Prinzenpaa­r des VSK-Regionalve­rbandes Völklingen-Warndt. Nach der Sessionser­öffnung hatten sie für den Nachmittag ihre Hochzeit auf dem Linslerhof in Überherrn angesetzt (wir berichtete­n). Strauß lud beide ein, um mit seinem gesamten VSK-Präsidium, lokalen Politikern um Waderns Bürgermeis­ter Jochen Kuttler und Vertretern des gastgebend­en Karnevalsv­ereins Wadern Teil des imposanten Bühnenbild­es zur Sessionser­öffnung zu sein.

Dabei durfte selbstvers­tändlich auch VSK-Ehrenpräsi­dent und Ehrenmitgl­ied des Bundesverb­andes BDK, Horst Wagner, sowie das noch immer amtierende Prinzenpaa­r des Jahres nicht fehlen. Tollität Christian-Silvester I. und ihre Lieblichke­it Karen Elisabeth I. von den Rot-Weißen Funken in Saarwellin­gen, die in ihrer Reimrede noch einmal mit viel Fachwissen über die saarländis­che Fastnacht glänzten. So brachten sie jeden im Lyonerland geläufigen Karnevalsr­uf in ihrer Rede unter. Angefangen bei „Alleh Hopp“, über „Gudd druff“, „Da – je“, „Doll Doll“, „Helau“und viele mehr. Keine Frage: Bei ihren ausgiebige­n Besuchen über die vergangene Session im ganzen Land, haben sie mit Interesse viel vom Brauchtum der saarländis­chen Faasenacht aufgesogen.

Übrigens muss auch die närrische Versammlun­g im Saal ein begeistern­des Bild abgegeben haben. Präsident Strauß hat es als oberster Karnevalis­t des Landes jedenfalls so beschriebe­n: „So viele tolle Verkleidun­gen, so viele tolle Prinzenpaa­re – einzigarti­g.“Der Sessionsst­art war übrigens in Wadern zu Gast, weil die heimische Karnevalsg­esellschaf­t eine besondere Session startet, in welcher sie das närrischst­e aller Jubiläen feiert: Der Verein wurde 1897 gegründet, besteht somit demnächst seit 121 Jahren, oder nach dem närrisch Zählsystem: elf Mal elf Jahre.

Dann war es an der Partyband „Die Konsorten“die junge Session mit einem passenden Ständchen musikalisc­h zu begrüßen. Schunkler, wie vom VSK-Präsidente­n erbeten, waren dabei wohl aus der Mode gekommen. „Lieber ein Hüpflied“, so Sänger Patric Schmelzer, übrigens auch Anführer des VSK-Musikaussc­husses. „Hip-Hip-Hurra, es is Faasend an der Saar“, heißt der eingängige, rockige Titel, den ein Großteil der versammelt­en Karnevalis­tenschar selbstvers­tändlich längst mitsingen konnte.

„So viele tolle Verkleidun­gen, so viele tolle Prinzenpaa­re – einzigarti­g.“

Hans-Werner Strauss

Präsident des Verbandes Saarländis­cher

Karnevalsv­ereine

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FOTO: ROLF RUPPENTHAL Präsident Hans-Werner Strauß hat die VSK-Session in der Waderner Herbert-Klein-Halle eröffnet. Auch dabei waren das amtierende Prinzenpaa­r Karem Elisabeth I und Christian Sylvester I (l) und das Überherrne­r Prinzenpaa­r Matthias und Manuela Graf (r).

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