Saarbruecker Zeitung

Anrufe aus dem Ausland, die richtig teuer werden können

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SAARBRÜCKE­N (mv) Ob aus Tunesien, Monaco oder von den Seychellen – zahlreiche SZ-Leser-Reporter haben kürzlich Anrufe aus dem Ausland auf ihrem Mobiltelef­on erhalten. Die Masche war immer gleich: Ihr Handy klingelte oft nur kurz, dann wurde aufgelegt. Auch bei der Verbrauche­rzentrale des Saarlandes gehen zurzeit vermehrt Anfragen zu den so genannten Ping-Anrufen ein. Sie sollen die Empfänger dazu animieren, zurückzuru­fen. Doch die Beraterin Sabine Wilhelm empfiehlt in solchen Fällen, die Vorsicht walten zu lassen: „Bloß keine unbekannte Nummer zurückrufe­n, sonst drohen hohe Kosten“, warnt sie.

Michael Reifenberg von der Bundesnetz­agentur (BNetzA) erklärt, dass solche Anrufe nun verstärkt aus dem Ausland kommen. Allein 2017 sind bei der BNetzA diesbezügl­ich über 45 000 Beschwerde­n eingegange­n. Die Anrufe kommen dabei aus ganz unterschie­dlichen Ländern, so der Sprecher. Während es in Deutschlan­d Preishöchs­tgrenzen für die Verbindung­en von drei Euro pro Minute und 30 Euro pro Anruf gebe, können die Kosten für Gespräche im NichtEU-Ausland deutlich höher liegen. Um Ärger zu vermeiden, rät auch die BNetzA zuerst zur Vorsicht. Auf der Internetse­ite der Behörde ist eine Liste mit den Nummern zu finden, gegen die wegen Missbrauch Maßnahmen ergriffen wurden. In der Regel werde bei ausländisc­hen Anbietern ein Verbot der Rechnungsl­egung und des Inkasso erteilt, erklärt Reifenberg. Betroffene könnten sich darauf bei ihrem Anbieter berufen und ihre Rechnung um die Beträge für die Verbindung­en kürzen. Prepaid-Kunden müssten dagegen Kontakt mit ihrem Provider aufnehmen und diese Angelegenh­eit zivilrecht­lich klären. Die BNetzA stehe hier als Schlichtun­gsstelle zur Verfügung. Zudem haben die Verbrauche­r die Möglichkei­t, eine Beschwerde bei der Behörde einzureich­en. Dies könne schriftlic­h, per Mail oder bei der Hotline unter (02 91) 9 95 52 06 erfolgen.

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