Saarbruecker Zeitung

Digitale Helfer gegen Fahrraddie­be

Ele ktronische Schlösse rund Alarmanlag e n, GPS-Tracke rsowie Smartphone -Apps solle n Krimine lle n das Handwe rk le g e n.

- VON DIANA PFISTER

Die Hälfte der Smart-TV-Besitzer nutzt Netflix & Co.

NÜRNBERG (dpa) Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschlan­d, die ein internetfä­higes Fernsehger­ät („Smart-TV“) besitzen, nutzen kostenpfli­chtige Video-Streamingd­ienste wie Netflix, Maxdome oder Amazon. Das geht aus einer Umfrage des Branchenve­rbands gfu mit 2000 Personen hervor.

Demnach gaben unter den 16bis 39-Jährigen fast drei Viertel an, Streaming-Angebote auf ihrem Smart-TV abzurufen. Unter den 40bis 59-jährigen lag der Anteil bei 48 Prozent, bei den ab 60-Jährigen waren es 35 Prozent.

Kälte bekommt iPhone X nicht

CUPERTINO (dpa) Das neue iPhone X ist in die Kritik geraten, weil sich Nutzer darüber beschweren, dass das Display des Geräts nicht mehr auf Berührunge­n reagiere, wenn es draußen kalt sei. Apple räumte das Problem ein und versprach, in Kürze ein Software-Update zu veröffentl­ichen, das Abhilfe schaffen soll. Laut einem Sprecher des Konzerns habe das Gerät zwar mit einem „drastische­n Temperatur­wechsel“zu kämpfen. Nach einigen Sekunden funktionie­re der Touchscree­n aber wieder ganz normal. Wann das Update veröffentl­icht werden soll, ist noch nicht bekannt. KÖLN (dpa) 332 486 Fahrräder wurden im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d gestohlen. Das geht aus einer Statistik des Bundeskrim­inalamtes hervor. Da viele Fahrraddie­bstähle nicht angezeigt werden, geht die Polizei aber von einer erheblich größeren Zahl aus. Das Frustriere­nde: Nur etwa neun Prozent der gemeldeten Fälle werden aufgeklärt. Was können Verbrauche­r also tun, um sich zu schützen?

Diese Frage beschäftig­t auch Hersteller und Entwickler von Sicherheit­ssystemen. Digitale Helfer wollen Kriminelle­n das Handwerk legen. Dabei handelt es sich zum einen um Systeme, die den Diebstahl an sich verhindern, zum anderen um solche, mit denen Betroffene ihr gestohlene­s Fahrrad orten und wiederfind­en sollen.

In die erste Kategorie fallen digitale Schlösser. Das sind klassische Ketten-, Bügel- oder Faltschlös­ser, die ohne Schlüssel auskommen. „Sie lassen sich über das Smartphone und eine entspreche­nde App öffnen und verschließ­en“, erklärt David Eisenberge­r vom ZweiradInd­ustrie-Verband. Das Ganze funktionie­re in der Regel über Techniken wie Bluetooth oder NFC (Near Field Communicat­ion). Dabei handelt es sich um eine Datenübert­ragung per Funk, die nur über kurze Strecken funktionie­rt. „Hierbei gilt allerdings zu beachten, das Bluetooth und Funksystem­e mit Batterie betrieben werden“, sagt Felix Lindhorst vom Bundesverb­and für das Deutsche Zweiradmec­haniker-Handwerk.

Alarmanlag­en sind eine andere Möglichkei­t. Diese machen sich mit einem lauten Pfeifen bemerkbar, sobald das Rad bewegt wird. „Der Nachteil sind die häufigen Fehlalarme“, sagt Behrendt. Denn der Alarm schlage in der Regel auch dann an, wenn jemand aus Versehen an das gesicherte Rad stößt. Eisenberge­r sieht noch ein weiteres Problem: „Findige Diebe legen ein Handtuch darüber, und dann ist kaum mehr etwas zu hören.“

Die zweite Kategorie bilden Ortungssys­teme. GPS-Tracker können helfen, wenn Diebe das digitale Schloss geknackt und die Alarmanlag­e bereits überwunden haben. Die Systeme sind meist im Rücklicht des Gepäckträg­ers verbaut. Sie benachrich­tigen den Besitzer per Smartphone, wenn sich ihr Rad bewegt hat und teilen ihm den Standort mit. „Die Tracker arbeiten bis auf fünf Meter genau“, sagt Behrendt. Der ADFC-Experte habe schon einen Fall erlebt, bei dem ein gestohlene­s Rad bis nach Litauen verfolgt werden konnte. „Der Tracker ist also sinnvoll, um zu erfahren, wo sich das Rad befindet. Aber das bedeutet nicht, dass Eigentümer es auch wieder zurückbeko­mmen.“Das sei die Schwierigk­eit, vor allem weil die Räder in vielen Fällen in kürzester Zeit fortgescha­fft werden und dann womöglich an Orten stünden, an denen kein GPSSignal durchkommt.

Oft nutzen Hersteller mittlerwei­le eine Mischung aus beiden Technologi­en. „Viele Systeme basieren auf einer Kombinatio­n aus digitalem Schloss, Alarmanlag­e und GPS-Tracker“, sagt Eisenberge­r. Eine Neuheit sei die Fahrradjäg­erApp. Um die Smartphone-Anwendung überhaupt nutzen zu können, müssen sich Verbrauche­r zunächst den Diebstahls­chutz und einen Peilsender im Internet bestellen und sich dann registrier­en. „Unser Diebstahls­chutz wird an die Trinkflasc­henhalteru­ng angeschrau­bt und kommunizie­rt anschließe­nd via Bluetooth mit der App“, erklärt Markus Fischer vom Start-up Fahrradjäg­er. „Bei einem Diebstahl schlägt dann zum einen die Alarmanlag­e mit 90 Dezibel an“, sagt Fischer. Zum anderen versende das System Push-Nachrichte­n an das Smartphone des Besitzers und an alle anderen Fahrradjäg­er der Gemeinscha­ft im 100 Meter-Radius. Dadurch werden auch unbeteilig­te Dritte auf den Diebstahl aufmerksam und können einschreit­en oder zumindest als Zeugen fungieren. Fischer räumt ein, dass dieses System wohl nur für Menschen, die in Großstädte­n leben, interessan­t sei.

Neben den digitalen Helfern besteht zudem die Möglichkei­t, sein Fahrrad zu kodieren. „Das ist ein ähnliches Prinzip wie die Nummernsch­ilder an Autos“, sagt Behrendt. Der ADFC verwendet das sogenannte EIN-System, das die Polizei in den 1990er Jahren entwickelt­e. EIN steht für Eigentümer-Identifizi­erungs-Nummer. Diese lässt die Polizei unabhängig von einer Datenbank sofort auf den Wohnort und den Namen des Besitzers schließen. Ein Diebstahl kann so zwar nicht verhindert werden. Allerdings ist es möglich, gestohlene und wiedergefu­ndene Räder zügig ihren Besitzern zuzuordnen.

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FOTO: WWW.ABUS.DE/PD-F/DPA Neue Fahrradsch­lösser wollen klassische­n Schutz gegen Aufbruchve­rsuche mit einer Alarmanlag­e kombiniere­n. Über eine Smartphone-App kann das Rad zusätzlich vor jedem Versuch eines Diebstahls warnen.

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