Das ist beim Kauf gebrauchter Handys zu beachten
GÖTTINGEN/BERLIN (dpa) Wer für ein neues Smartphone nicht 800 Euro oder noch mehr auf den Tisch legen möchte, kann im Internet nach Schnäppchen suchen. So bieten zum Beispiel An- und Verkaufsportale ausgediente, aber noch voll funktionstüchtige Mobilgeräte für den kleinen Geldbeutel an. Doch für wen lohnt sich ein gebrauchtes Smartphone überhaupt?
Wer sich ein Zweitgerät zulegen oder seinem Kind zum ersten Mal ein Smartphone kaufen wolle, der könne durchaus einen Blick auf Online-Verkaufsportale wie Asgoodasnew, Clevertronic und Rebuy werfen, sagt Rita Deutschbein vom Telekommunikationsportal Teltarif. „Hier ist es oft nicht schlimm, wenn das gewünschte Modell den ein oder anderen Kratzer hat.“Auch für Apple-Fans lohne der Kauf eines älteren Modells. Diese seien, je nach Zustand, oft zwischen 50 bis 100 Euro günstiger als im Handel. Sandra Schwarz von der Stiftung Warentest warnt allerdings vor vermeintlichen Superschnäppchen: „Das können Fälschungen oder aus alten Einzelteilen zusammengebaute Telefone sein.“
Bei aktuellen Modellen könnten Verbraucher hingegen nur selten sparen. Die Untersuchung habe gezeigt, dass über die Hälfte der Gebrauchtgeräte, die jünger als drei Jahre waren, zu Preisen angeboten wurden, die über dem des Neupreises lagen, erklärt Sprecherin Sandra Schwarz. „Bei allen anderen lagen die Ersparnisse für Käufer im Schnitt bei 20 Euro.“Unterschiede gibt es auch bei der Gewährleistung. Händler dürfen sie bei Gebrauchtgeräten von den gesetzlichen 24 auf zwölf Monate reduzieren. Ein Blick in den Kaufvertrag oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist deswegen wichtig.
Neben den Verkaufsplattformen gibt es auch bei Ebay oder anderen Kleinanzeigen-Portalen einen blühenden Handel mit gebrauchten Handys. Käufer haben hier allerdings unter Umständen weniger Rechte, warnt Deutschbein. Bei professionellen Händler gelten die gesetzlichen Bestimmungen, Privatverkäufer können aber Gewährleistung und Widerrufsrecht ausschließen. Auch ein Anspruch auf Rücknahme der Ware besteht in der Regel nicht. Deswegen sollten Käufer auf aussagekräftige Bilder achten, die den Zustand des gebrauchten Smartphones belegen. „Wenn möglich, sollten sich Interessenten das Gerät vorher genau ansehen“, rät die Expertin – etwa, wenn der Verkäufer in der Nähe wohnt. Zudem sollten Verbraucher prüfen, ob unter Umständen noch eine Restgarantie besteht. In dem Fall sei es wichtig, sich den Garantiebeleg vom Verkäufer geben zu lassen.