„Die Stimmung war echt der Hammer“
Der Rockförderverein Saarbrücken, der Kulturverein Riegelsberg, der Poprat Saarland und die Gemeinde Riegelsberg hatten zum Bandwettbewerb um den Goldenen Scheinwerfer geladen.
RIEGELSBERG Der Goldene Scheinwerfer geht in diesem Jahr an die Band Suicide Sailor. Das Quintett um Sänger Ingo hat sich am Wochenende bei der 16. Auflage des ältesten und traditionsreichsten Nachwuchs-Band-Festivals der Region den Publikums-Preis gesichert und somit die legendäre Trophäe eingesackt. Die Formation mit den Gitarristen Michael und Felix, Schlagzeuger Nicolas und Bassist Tim bezeichnet sich als PunkRockund Rockband, die gerne selbst komponiert, aber auch so manches covert. Am liebsten von Greenday und Raise against - den Bands, von denen sie am meisten beeinflusst werden.
Und so kommentieren die fünf ihren Erfolg: „Liebe Fans und alle Leute, die beim Goldenen Scheinwerfer dabei waren, es war ein extrem toller Abend, und es hat viel Spaß gemacht für euch zu spielen. Die Stimmung war echt der Hammer und das bei allen Bands, die mit uns gespielt haben. Wir danken euch und dem Team, das hinter dem Goldenen Scheinwerfer steckt, für den super geilen Abend und die gute Stimmung.“
Die Stimmung war bereits am Freitagabend toll, auch wenn der Besuch in der Riegelsberghalle zu wünschen übrig ließ. „Eigentlich losen wir die eigentliche Bandfolge ja erst eine Stunde vor dem ersten Auftritt aus – um gleiche Voraussetzungen für die Teilnehmer zu sichern, aber auch damit die Zuschauer nicht so genau wissen, wann ihre Band an die Reihe kommt“, sagte Christian Dörr, Vorsitzender des Rockfördervereins Saarbrücken, der den Goldenen Scheinwerfer gemeinsam mit dem Kulturverein Riegelsberg und mit der Unterstützung der Gemeinde Riegelsberg sowie dem Poprat Saarland veranstaltet.
„Burning Surface“waren die ersten, die die Moderatoren Gunnar Kopschke und Oliver Seidel auf der Bühne präsentierten. Psychopilot und SBM folgten. Für letztere sang Björn Finkler. Er schilderte seine Eindrücke so: „Für junge Bands wie uns - wir spielen seit zwei Jahren zusammen - ist das eine seltene Gelegenheit, in einem professionellen Umfeld aufzutreten. Bühne, Beschallung, Organisation, hier ist alles top.“
Doch schon alleine, weil am Samstag deutlich mehr Besucher kamen, hatten sie keine Chance auf die Trophäe. Der Jury fielen die Bands des Abends dagegen schon auf. Sie vergab ihren ersten Platz an den Schlussact des Eröffnungsabends: Alternative für Deutschrap. Deren Rhythmusgruppe, bestehend aus Bassist Martin Lang und Drummer Peter Lang, sackte zudem in der jeweiligen Kategorie den Jury-Preis für die besten Musiker ein. Ebenso wie Uwe Jolly, nach Jury-Meinung bester Gitarrist des Festivals und namensgebendes Mitglied der Gruppe „Jollycasters“. „Wir sind über eine Wildcard noch ins Teilnehmerfeld gekommen“, sagte der erfahrene Musiker, der mit Bassist Michael Ernesto Schmitt und Schlagzeuger Martin Donner eine der kleinsten Formationen des Festivals bildete – die aber als Trio zumindest genauso viel Druck und Energie erzeugte, wie manch größere Band. Schmitt lobte die Atmosphäre: „Dieses Festival-Feeling ist einfach klasse.“
Wie die späteren Sieger kommen auch SBM aus der aktiven Musikerszene im Köllertal, letztere hatten in Riegelsberg sogar ein Heimspiel.
„Silbergerät“rockten auf Deutsch. „Komm lass uns Benzin ins Feuer gießen“heißt eine mitreißende Eigenkomposition. Später besangen sie die Eintönigkeit: „Wie geil ist diese gnadenlose Monotonie?“Das brachte ihnen allerhand Beifall ein – nicht nur von den mitgebrachten Fans, die an den entsprechenden T-Shirts zu erkennen waren.
Zu covern war an beiden Tagen nicht verboten. Nachgespielte Klassiker waren aber kaum zu hören. Die hätten bei der Jury auch in der kurzen Auftrittszeit von etwa 25 Minuten nichts gebracht. „Denn die schaltet dann ab“, informierte Dörr. Er selbst empfahl den Bands: „Spielt die Covers nur, wenn ihr sie richtig gut drauf habt und ihr damit das Publikum zum Abschluss eures Auftritts noch einmal so richtig packen könnt.“Dann könnte das in Punkto Publikumspreis den entscheidenden Vorteil bringen.