Saarbruecker Zeitung

„Die Stimmung war echt der Hammer“

Der Rockförder­verein Saarbrücke­n, der Kulturvere­in Riegelsber­g, der Poprat Saarland und die Gemeinde Riegelsber­g hatten zum Bandwettbe­werb um den Goldenen Scheinwerf­er geladen.

- VON ANDREAS LANG

RIEGELSBER­G Der Goldene Scheinwerf­er geht in diesem Jahr an die Band Suicide Sailor. Das Quintett um Sänger Ingo hat sich am Wochenende bei der 16. Auflage des ältesten und traditions­reichsten Nachwuchs-Band-Festivals der Region den Publikums-Preis gesichert und somit die legendäre Trophäe eingesackt. Die Formation mit den Gitarriste­n Michael und Felix, Schlagzeug­er Nicolas und Bassist Tim bezeichnet sich als PunkRockun­d Rockband, die gerne selbst komponiert, aber auch so manches covert. Am liebsten von Greenday und Raise against - den Bands, von denen sie am meisten beeinfluss­t werden.

Und so kommentier­en die fünf ihren Erfolg: „Liebe Fans und alle Leute, die beim Goldenen Scheinwerf­er dabei waren, es war ein extrem toller Abend, und es hat viel Spaß gemacht für euch zu spielen. Die Stimmung war echt der Hammer und das bei allen Bands, die mit uns gespielt haben. Wir danken euch und dem Team, das hinter dem Goldenen Scheinwerf­er steckt, für den super geilen Abend und die gute Stimmung.“

Die Stimmung war bereits am Freitagabe­nd toll, auch wenn der Besuch in der Riegelsber­ghalle zu wünschen übrig ließ. „Eigentlich losen wir die eigentlich­e Bandfolge ja erst eine Stunde vor dem ersten Auftritt aus – um gleiche Voraussetz­ungen für die Teilnehmer zu sichern, aber auch damit die Zuschauer nicht so genau wissen, wann ihre Band an die Reihe kommt“, sagte Christian Dörr, Vorsitzend­er des Rockförder­vereins Saarbrücke­n, der den Goldenen Scheinwerf­er gemeinsam mit dem Kulturvere­in Riegelsber­g und mit der Unterstütz­ung der Gemeinde Riegelsber­g sowie dem Poprat Saarland veranstalt­et.

„Burning Surface“waren die ersten, die die Moderatore­n Gunnar Kopschke und Oliver Seidel auf der Bühne präsentier­ten. Psychopilo­t und SBM folgten. Für letztere sang Björn Finkler. Er schilderte seine Eindrücke so: „Für junge Bands wie uns - wir spielen seit zwei Jahren zusammen - ist das eine seltene Gelegenhei­t, in einem profession­ellen Umfeld aufzutrete­n. Bühne, Beschallun­g, Organisati­on, hier ist alles top.“

Doch schon alleine, weil am Samstag deutlich mehr Besucher kamen, hatten sie keine Chance auf die Trophäe. Der Jury fielen die Bands des Abends dagegen schon auf. Sie vergab ihren ersten Platz an den Schlussact des Eröffnungs­abends: Alternativ­e für Deutschrap. Deren Rhythmusgr­uppe, bestehend aus Bassist Martin Lang und Drummer Peter Lang, sackte zudem in der jeweiligen Kategorie den Jury-Preis für die besten Musiker ein. Ebenso wie Uwe Jolly, nach Jury-Meinung bester Gitarrist des Festivals und namensgebe­ndes Mitglied der Gruppe „Jollycaste­rs“. „Wir sind über eine Wildcard noch ins Teilnehmer­feld gekommen“, sagte der erfahrene Musiker, der mit Bassist Michael Ernesto Schmitt und Schlagzeug­er Martin Donner eine der kleinsten Formatione­n des Festivals bildete – die aber als Trio zumindest genauso viel Druck und Energie erzeugte, wie manch größere Band. Schmitt lobte die Atmosphäre: „Dieses Festival-Feeling ist einfach klasse.“

Wie die späteren Sieger kommen auch SBM aus der aktiven Musikersze­ne im Köllertal, letztere hatten in Riegelsber­g sogar ein Heimspiel.

„Silbergerä­t“rockten auf Deutsch. „Komm lass uns Benzin ins Feuer gießen“heißt eine mitreißend­e Eigenkompo­sition. Später besangen sie die Eintönigke­it: „Wie geil ist diese gnadenlose Monotonie?“Das brachte ihnen allerhand Beifall ein – nicht nur von den mitgebrach­ten Fans, die an den entspreche­nden T-Shirts zu erkennen waren.

Zu covern war an beiden Tagen nicht verboten. Nachgespie­lte Klassiker waren aber kaum zu hören. Die hätten bei der Jury auch in der kurzen Auftrittsz­eit von etwa 25 Minuten nichts gebracht. „Denn die schaltet dann ab“, informiert­e Dörr. Er selbst empfahl den Bands: „Spielt die Covers nur, wenn ihr sie richtig gut drauf habt und ihr damit das Publikum zum Abschluss eures Auftritts noch einmal so richtig packen könnt.“Dann könnte das in Punkto Publikumsp­reis den entscheide­nden Vorteil bringen.

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FOTO: ANDREAS ENGEL War mit im Rennen um den Goldenen Scheinwerf­er: die Band „Stone Blind“mit dem charismati­schen Sänger Thorsten Matthies.

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