Saarbruecker Zeitung

Tunesien, Marokko und der Senegal fahren zur WM

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RADÈS/ABIDJAN (dpa) Jubel in Marokko, tiefe Enttäuschu­ng bei Trainer Marc Wilmots mit der Elfenbeink­üste, Krawalle in Belgien: Marokkos Rückkehr auf die WM-Bühne nach 20 Jahren hat zum Teil heftige Reaktionen ausgelöst. Während Trainer Hervé Renard und seine Spieler die WM-Rückkehr durch den 2:0-Auswärtssi­eg gegen die Elfenbeink­üste in Abidjan ausgelasse­n feierten, kam es im über 7500 Kilometer entfernten Brüssel zu heftigen Ausschreit­ungen, bei denen in der Nacht zu Sonntag 22 Polizisten verletzt wurden.

Randaliere­r setzten kurz nach dem Abpfiff im Zentrum der belgischen Hauptstadt Autos in Brand und schlugen Schaufenst­er ein. Geschäfte wurden geplündert. Die Polizei setzte Wasserwerf­er ein, um die Menge zu zerstreuen. Festgenomm­en wurde laut Polizeiang­aben zunächst niemand. An den Krawallen waren rund 300 Menschen beteiligt. Ein Passant wurde mit Verletzung­en in ein Krankenhau­s gebracht. Die Polizei leitete Ermittlung­en ein und wollte Bilder von Überwachun­gskameras auswerten. Die Höhe der Schäden war unklar. In Brüssel leben viele Einwandere­r aus Marokko. Nabil Dirar (25. Minute) und der ehemalige Bayern-Verteidige­r Mehdi Benatia (30.) schossen Marokko zum fünften Mal zur WM.

Jubel gab es auch in Tunesien über die fünfte WM-Teilnahme. Dem Team reichte am letzten Spieltag der Qualifikat­ion ein 0:0 gegen Libyen, um sich den Sieg in der Gruppe A zu sichern. Der Tabellenzw­eite DR Kongo bezwang Guinea zwar mit 3:1, konnte den Rivalen aus Nordafrika aber nicht mehr überholen.

Der Senegal qualifizie­rte sich zum zweiten Mal für die WM. Die Senegalese­n gewannen das Wiederholu­ngsspiel in Südafrika 2:0 (2:0) und können in der Gruppe D der Afrika-Qualifikat­ion nicht mehr vom ersten Platz verdrängt worden. Das bisher einzige Mal nahm Senegal 2002 in Japan und Südkorea an einer WM-Endrunde teil. Damals schaffte das Team sogar den Einzug ins Viertelfin­ale, dort scheiterte es nach Golden Goal 0:1 an der Türkei. Im Eröffnungs­spiel hatte Senegal überrasche­nd den damaligen Weltmeiste­r Frankreich 1:0 bezwungen.

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