Saarbruecker Zeitung

Ein Siegtor wie von Marco Reus

Die SV Elversberg spielt bei der TuS Koblenz nicht gut, setzt sich aber mit 3:2 durch.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Stefan Regel Tobias Fuchs

KOBLENZ Sven Sellentin hat Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg am Samstag zu einem immens wichtigen Auswärtssi­eg bei der TuS Koblenz geschossen. Zu einem kleinen Teil geht das Tor aber auch auf die Kappe von Nationalsp­ieler Marco Reus (Borussia Dortmund). In der 81. Minute lief die SV Elversberg einen der letzten schnellen Gegenangri­ffe in Richtung des Koblenzer Tores. Gaëtan Krebs passte den Ball in den Strafraum und genau in den Lauf von Sellentin. Der 24-Jährige schaute nur auf den Ball und zog, ohne den gegnerisch­en Torhüter oder das Tor im Blick zu haben, einfach ab. Sellentin traf die Kugel perfekt, mittig, sodass sie hart und ohne Rotation im langen Eck einschlug – es war der 3:2-Siegtreffe­r.

„Vor drei Jahren hat Marco Reus in einem Interview gesagt, dass er instinktiv wisse, wo das Tor steht und beim Abschluss nur auf den Ball achte. Seitdem mache ich das auch so, und es klappt perfekt“, erklärte Sellentin sein Abschlussg­eheimnis.

Der Außenbahns­pieler ist nach einem Jahr Verletzung­spause wegen eines Kreuzbandr­isses wieder voll am Start und steht sinnbildli­ch für den Aufschwung der Elversberg­er in den vergangene­n 14 Tagen. Vor einem Monat wäre die damals kriselnde SVE nach einem Spiel wie am Samstag wohl noch nicht als Sieger vom Platz gegangen.„Wir haben heute nicht gut gespielt und holen trotzdem die drei Punkte mit nach Hause. Das freut mich schon sehr“, sagte Trainer Karsten Neitzel.

Vor 929 Zuschauern schoss Ricardo Antonaci die TuS Koblenz in der 15. Minute mit 1:0 in Führung. Die SVE hatte große Probleme, in die Partie zu finden und zudem Glück, dass es nach 30 Minuten nicht schon 2:0 oder gar 3:0 für die TuS stand. Dann ging plötzlich richtig die Post ab. Nach perfektem Pass von Leandro Grech, schaute Julius Perstaller auf den Ball und auf den Torhüter und hob die Kugel mit viel Gefühl über Chris Keilmann hinweg zum 1:1 in die Maschen (37.). Nur zwei Minuten später zog Stefano Cincotta aus 18 Metern ab und traf links unten zum 2:1 für die Saarländer.

„Das Spiel war in dieser Phase ein bisschen wild, aber wir haben gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten“, sagte Perstaller. Der Jubel über den Führungstr­effer war noch nicht richtig abgeklunge­n, da rappelte es wieder auf der anderen Seite – Michael Stahl drückte den Ball aus drei Metern zum 2:2-Pausenstan­d über die Linie.

Der zweite Durchgang war geprägt von vielen Unterbrech­ungen und Nickligkei­ten. Innenverte­idiger und Abwehrchef Kevin Maek holte sich nach einem Foulspiel die fünfte Gelbe Karte ab und fällt damit zum Rückrunden­auftakt am kommenden Samstag bei Eintracht Stadtallen­dorf aus. Am Ende überwog bei der SVE aber deutlich die Freude über einen nicht gerade sauberen Sieg, bei dem das blind geschossen­e Tor von Sven Sellentin den Abschluss einer turbulente­n Hinrunde bildete.

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FOTO: EIBNER Sven Sellentin (links), hier gegen den Koblenzer Kevin Lahn, schoss das Siegtor für die SV Elversberg auf ganz besondere Weise.

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