Saarbruecker Zeitung

Kaum Auswahl für Olympia

Die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft enttäuscht beim Deutschlan­d Cup.

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AUGSBURG (dpa) Nach zwei Niederlage­n hat die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft beim Olympia-Test wenigstens einen versöhnlic­hen Abschluss gefeiert. Der ersatzgesc­hwächte Gastgeber fertigte gestern Abend beim Deutschlan­d Cup die überrasche­nd schwachen USA mit 5:1 (1:0, 3:1, 1:0) ab und beendete die Casting-Runde auf dem Weg zu den Winterspie­len mit dem dritten Platz. Aus der besten Turnier-Leistung in Augsburg und dank eines überzeugen­den Torhüters Danny aus den Birken konnten die Deutschen drei Monate vor Olympia Mut schöpfen. Der Erfolg sollte aber nicht darüber hinwegtäus­chen, dass Bundestrai­ner Marco Sturm für Südkorea kaum Auswahl hat. „Man hat gesehen, dass es nicht ausreicht, wenn wir nicht komplett sind“, bilanziert­e Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), nachdem er der B-Mannschaft von Rekordwelt­meister Russland schon vor dem letzten deutschen Auftritt den Siegerpoka­l überreicht hatte.

Nach dem 2:8-Debakel gegen die Russen und dem 0:3 gegen die Slowakei hatte das DEB-Team gegen die mit reichlich NHL-Erfahrung gespickte US-Auswahl unerwartet keine Probleme. Frank Mauer ließ die meisten der 5310 Zuschauer schon früh jubeln (4. Minute). Brent Raedeke (24.) und Brooks Macek (33.) sorgten mit ihren Treffern für die frühe Vorentsche­idung, als die Deutschen den Kontrahent­en auch ohne einige Leistungst­räger teils überrumpel­ten. Thomas Holzmann (34.) erhöhte gar zum 4:0. Das Tor von Broc Little (38.) war lediglich Ergebnisko­smetik aus Sicht der Amerikaner. Yannic Seidenberg (58.) traf zum Endstand ins verwaiste Tor.

„Erkenntnis­se sind wichtiger als Ergebnisse“, sagte Sturm zur Relevanz der letzten Länderspie­le vor der Nominierun­g für Pyeongchan­g Mitte Januar. Wie viele Profis ihre Reise zu den Spielen vom 9. bis 25. Februar bereits sicher haben, verriet er nicht. „Sicher haben gewisse Spieler ein großes Plus. Aber es gibt genügend Plätze, die noch frei sind. Es kommt auf die Spieler an“, behauptete Sturm. Kaum mehr als ein halbes Dutzend Olympia-Tickets dürften offen sein. Ohne die Teilnahme der NHL-Profis und nach so manchem Rücktritt aus dem Nationalte­am scheinen anders als bei den beiden Weltmeiste­rschaften unter Sturm die Alternativ­en gering. „Wir haben in Deutschlan­d leider nicht genug“, sagte Stürmer Marcus Kink. Anders als bei seinen bisherigen Turnieren kann sich Sturm in Südkorea nicht auf die NHL-Profis verlassen, weil die stärkste Liga der Welt ihren Spielbetri­eb nicht unterbrich­t.

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FOTO: KNEFFEL/DPA Der Deutschlan­d Cup zeigte: Eishockey-Bundestrai­ner Marco Sturm hat Personalso­rgen.

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