Saarbruecker Zeitung

Weniger Terroropfe­r, aber mehr Länder betroffen

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LONDON (afp) Die Zahl der Todesopfer durch Terroransc­hläge ist weltweit laut einer Untersuchu­ng das zweite Jahr in Folge zurückgega­ngen. Zugleich hätten Extremiste­n im Jahr 2016 aber ihre geografisc­he Reichweite deutlich ausgedehnt, heißt es in dem Global Terrorism Index (GTI), den das australisc­he Institute for Economics and Peace (IEP) gestern in London vorstellte. Zudem war die Zahl der Anschlagso­pfer in den vornehmlic­h westlichen OECD-Staaten auf dem höchsten Stand seit 2001.

Das IEP bezeichnet­e den Rückgang als „einen Wendepunkt im Kampf gegen gegen den radikalen islamistis­chen Extremismu­s“. 2016 starben laut Index weltweit 25 673 Menschen bei terroristi­schen Angriffen und damit 13 Prozent weniger als 2015. Im Gegensatz zu 2014 ging die Zahl der Terroropfe­r demnach um 22 Prozent zurück. In Syrien, Pakistan, Afghanista­n und Nigeria, vier der fünf am stärksten vom Terror betroffene­n Länder, ging die Zahl der Toten um 33 Prozent zurück. Dem Index zufolge ist 2016 aber die Zahl der Todesopfer durch die Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS) im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte gestiegen. Demnach hatte der IS 2016 mit mehr als 9000 Toten – den meisten im Irak - sein blutigstes Jahr.

2016 waren der Studie zufolge in 77 Ländern Terroransc­hläge zu verzeichne­n – und damit in mehr Ländern als jemals zuvor seit dem Beginn der Aufzeichnu­ngen der Global Terrorism Database vor 17 Jahren.

In den Ländern der Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (OECD) war laut Index die Zahl der Terroropfe­r auf einem Höchststan­d seit 2001. Die Autoren der Untersuchu­ng gehen aber davon aus, dass es 2017 deutlich weniger Tote geben wird und sehen die Schwächung des IS als wesentlich­en Grund hierfür.

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