Saarbruecker Zeitung

Ihre Bilder erzählen surreale Geschichte­n

Werke der Künstlerin und HBK-Dozentin Malgorzata Sztremer sind derzeit in den Räumen des Kulturvere­ins Burbach zu sehen.

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Künste Saar. „Dann habe ich aber entschiede­n, auch noch in Saarbrücke­n Kunst zu studieren“, berichtet sie weiter. „Die Herangehen­sweise war eine andere. Das hat mich fasziniert. Während man in Krakau die Kunst eher von außen betrachtet, liegt hier der Schwerpunk­t darauf, was aus einem selbst, aus dem Inneren kommt“. Daher zieht Malgorzata Sztremer 1997 nach Saarbrücke­n, macht zuerst einen Deutschkur­s, dann ihre Aufnahmepr­üfung und studiert auch hier Kunst. Seit ihrem Diplom im Jahr 2003 arbeitet sie freiberufl­ich, lebt mit ihrem Mann und zwei fast erwachsene­n Kindern in Saarbrücke­n, hat Lehraufträ­ge an der HBK, ist dort Dozentin an der Abendschul­e.

Von sich reden machte sie, als sie mit ihrem Mann im Jahr 2008 das „Museum Gosz – Raum für Kunst und Kommunikat­ion“eröffnet und dort Ausstellun­gen von Kollegen veranstalt­et. „Heute machen wir von Zeit zu Zeit immer noch Ausstellun­gen von Freunden, dann aber in unserem Atelier in der Mainzer Straße“, erklärt sie und sitzt ruhig auf dem altmodisch­en Sofa im Ausstellun­gsraum des Kulturvere­ins Burbach. Die ruhige, stille, aber auch tiefgründi­ge Ausstrahlu­ng, die sie hat, findet sich auch in ihren Gemälden wieder. Dort werden phantastis­che Szenen dargestell­t, die wie Bilder aus Träumen wirken. Meist stellt Malgorzata Sztremer in ihren surrealen, aber

„In meinen Gemälden

geht es um die Weiblichke­it in allen möglichen Facetten, vom Ursprung des Lebens bis hin zur Bewältigun­g des

Alltags.“

Malgorzata Sztremer detaillier­ten Gemälden eine unwirklich­e Szene oder Landschaft dar, in denen weibliche Figuren die Protagonis­tinnen sind. „In meinen Gemälden geht es um die Weiblichke­it in allen möglichen Facetten, vom Ursprung des Lebens bis hin zur Bewältigun­g des Alltags. Viele Malerinnen haben sich aus weiblicher Sicht der Kunst gewidmet, und damit habe ich mich viel beschäftig­t“, erklärt sie dazu.

Auch die gedeckten Farben der Gemälde tragen zu deren stiller, ruhiger Wirkung bei. Trotzdem ist da auch eine Verunsiche­rung, die sich beim Betrachten der Gemälde einstellt. Denn die Bilder scheinen Geschichte­n zu erzählen, die sich dem Betrachter nicht erschließe­n. „Meine Gemälde sind offen. Der Betrachter hat die totale Freiheit, wie er die Bilder wahrnimmt, wie er sie interpreti­ert. Das ist ein Wesentlich­es meiner Arbeit“, erzählt sie. Und dann fügt sie hinzu, dass es meist ein zufällig gehörter oder gefundener Satz ist, der sie zu ihren Gemälden inspiriert. „Aber die Bilder entwickeln sich weiter.“Und zeigen dann mal eine Frau in einer Landschaft mit viel zu kleinen Füßen, dann eine Alchimisti­n beim Sammeln von Salzen, neben einem toten Baumstamm mit Eule oder Figuren in einem Sandsturm neben einem Dromedar – ruhig, still und aufwühlend zugleich.

„Masken für die Zeit.“Ausstellun­g von Malgorzata Sztremer im Kulturvere­in Burbach (Saarbrücke­n, Burbacher Straße 20). Geöffnet bis 24. November, montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 17 Uhr. Am 24. November ab 19 Uhr Finissage mit der Künstlerin.

www.kulturvere­in-burbach.de

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IRIS MARIA MAURER Die Bilder von Malgorzata Sztremer zeigen häufig Szenen, die dem Betrachter viel Spielraum bei der Interpreta­tion lassen.

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