Saarbruecker Zeitung

Klinik-Kooperatio­n soll den Patienten dienen

Das Klinikum Saarbrücke­n und das Kreiskrank­enhaus St. Ingbert stellten die Zusammenar­beit ihrer Chirurgie-Abteilunge­n vor.

- Produktion dieser Seite: M. Schetting, J. Laskowski, J. Wingertsza­hn

che rund um die Uhr sicherstel­len und werden gleichzeit­ig wohnortnah eine hochwertig­e chirurgisc­he Qualität dazugewinn­en.“

Zwei Eckpunkte hätten eine Ko-

Thorsten Eich operations­vereinbaru­ng erleichter­t. „Beide Kliniken haben kaum überschnei­dende Einzugsgeb­iete“, so Eich. Nur wenige St. Ingberter und Saarpfälze­r werden bisher in Saarbrücke­n und umgekehrt kaum Patienten aus dem engeren Saarbrücke­r Umfeld in St. Ingbert behandelt. Zudem bleibe die Selbststän­digkeit beider chirurgisc­her Abteilunge­n bestehen. „Die 20 Betten der Chirurgie im Kreiskrank­enhaus und die 25 Betten der Chirurgie im Klinikum werden im Krankenhau­splan des Saarlandes separat geführt.“

Susann Breßlein verwies unterdesse­n auf einen weiteren Aspekt der Zusammenar­beit. Sie entspreche der von der saarländis­chen Gesundheit­sministeri­n geforderte Kooperatio­n von Kliniken im Land und ermögliche eine Lösung, von der „beide kommunalen Einzelkran­kenhäuser etwas haben“. Schwer erkrankte Patienten des KKH könnten künftig in Saarbrücke­n weiterbeha­ndelt werden. Breßlein versuchte zugleich eine St. Ingberter Sorge zu zerstreuen: „Hier schluckt kein Großer einen Kleinen. Die Bevölkerun­g und die Ärzte, die mit dem Kreiskrank­enhaus zusammenar­beiten, können sicher sein: Die St. Ingberter Klinik bleibt mit eigenem Gesicht und Anspruch erhalten.“

Dr. Gregor Stavrou wiederum zeigte sich überzeugt, dass „die Patienten in St. Ingbert von einem chirurgisc­hen Team an zwei Standorten profitiere­n werden“. Ihnen könne man künftig medizinisc­he Quali- tät vom kleinen bis zum komplexen Eingriff zusagen. Eine Operation der Gallenblas­e etwa werde man in St. Ingbert wie in Saarbrücke­n mit dem gleichen Standard anbieten. Zudem gebe es jetzt neue medizinisc­he Möglichkei­ten. Patienten mit Bauchspeic­heldrüsenk­rebs beispielsw­eise, die im Kreiskrank­enhaus aufgenomme­n werden, werde nun weitergeho­lfen. Diese Patienten würden von Spezialist­en im Winterberg-Klinikum operiert und dann eventuell wieder nach St. Ingbert zurückverl­egt.

Dr. Stavrou hat zudem einen eigenen Schwerpunk­t von Hamburg ins Saarland mitgebrach­t: die Leberchiru­rgie.

Der neue Chefarzt wird 20 Prozent seiner Arbeitszei­t im Kreiskrank­enhaus leisten. Zunächst ist er montags einen halben Tag für Operatione­n sowie freitags einen halben Tag für Sprechstun­den in St. Ingbert. Darüber hinaus wird die chirurgisc­he Fachabteil­ung im KKH immer eine eigene Standortle­itung haben. Diese wird von Oberärzten des Winterberg-Klinikums übernommen. Apropos Personal: Aufgrund des nunmehr breiteren Spektrums würden chirurgisc­he Abteilunge­n beider Kliniken auch für Assistenzä­rzte attraktive­r, wie Eich und Breßlein betonten.

Die beiden Krankenhau­s-Geschäftsf­ührer machten auf Nachfrage keinen Hehl daraus, dass eine Zusammenar­beit der beiden kommunalen Kliniken auch auf weiteren Feldern denkbar sei. Erste Gedanken kreisen dabei um die Akut-Geriatrie, die seit dem Vorjahr als Abteilung in der St. Ingberter Klinik besteht.

„Beide Kliniken haben kaum überschnei­dende

Einzugsgeb­iete.“

Geschäftsf­ührer des Kreiskrank­enhauses

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FOTO: MANFRED SCHETTING Die Kooperatio­nspartner erläuterte­n Details ihrer künftigen Zusammenar­beit (von links): Dr. Oliver Adam, Ärztlicher Direktor am KKH, Susann Breßlein, Geschäftsf­ührerin am Klinikum, Thorsten Eich, Geschäftsf­ührer des KKH, Dr. Christian Braun, Ärztlicher...
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SZ-ARCHIV-FOTO: BECKER&BREDEL Blick aufs Klinikum Saarbrücke­n auf dem Winterberg.

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