Saarbruecker Zeitung

SV Elversberg stellt mit 9:0-Sieg Liga-Rekord auf

Der 1. FC Saarbrücke­n bezwingt Ulm mit 2:1. Beide Tore bereitet ein Spieler vor, der in der Vorrunde oft auf der Bank saß.

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VÖLKLINGEN (cor) Es läuft die vierte Minute der Nachspielz­eit. Noch einmal drischt der eingewechs­elte Oliver Oschkenat einen Freistoß vom eigenen linken Strafraume­ck diagonal 60 Meter zu Tobias Jänicke. Der macht sich auf den Weg, schießt aber frei vor Torwart Holger Betz am langen Eck vorbei. Dann ist endlich Schluss, und der 1. FC Saarbrücke­n feiert mit 2623 Zuschauern den 2:1 (2:0)-Sieg über den SSV Ulm und einen gelungenen Start in die Rückrunde der Fußball-Regionalli­ga Südwest.

„Ulm ist eine unbequeme, sehr gut organisier­te Mannschaft“, lobte FCS-Trainer Dirk Lottner den Gegner, „wir wussten, dass wir viel investiere­n mussten. Wir haben es nicht geschafft, die Partie in der Phase nach der Pause zu entscheide­n.“

Den Mann des Tages hatte Lottner zehn Minuten vor dem Abpfiff vom Feld geholt: Markus Mendler. Der 24-jährige Memminger, der in der Vorrunde lange nicht einmal zum Stammkader gehörte, sprüht derzeit vor Spielwitz. „Meine Leistung müssen andere bewerten“, sagte Mendler, „ich versuche immer, alles abzurufen. Und wenn das so klappt wie heute, ist das auch gut für die Mannschaft.“Mendlers Standardsi­tuationen waren der Türöffner in einer Partie, in welcher der Tabellenfü­hrer spielerisc­h eher selten Lücken in eine gute SSV-Defensive reißen konnte.

Nach 38 Minuten schlug Mendler den Ball per Freistoß hoch in den Gästestraf­raum – genau in die Zone, in die Kevin Behrens gestartet war. Von der Ulmer Abwehr alleine gelassen, köpfte er zum 1:0 ein. Vier Minuten später war Mendlers linker Fuß Ausgangspu­nkt zum 2:0. Betz lenkte den Freistoß an die Latte. Steven Zellner war schneller als alle Gäste und knallte den Abpraller ins Netz. Vier Minuten nach Wiederanpf­iff folgten die Möglichkei­ten zur Vorentsche­idung: Betz klärte Mendlers schlitzohr­ig aufs kurze Eck ausgeführt­en Freistoß gerade noch zur Ecke. Die servierte der Linksfuß maßgenau auf den Kopf von Patrick Schmidt, der aber an der Querlatte scheiterte.

Lottner hatte vor Spielbegin­n umstellen müssen. Nach Kapitän Manuel Zeitz (Muskelverl­etzung im Gesäß) fiel mit Marco Holz (Magen-Darm-Probleme) der zweite zentral-defensive Mittelfeld­spieler aus. So bildeten Marlon Krause und Jordan Steiner die sogenannte Doppelsech­s. Das klappte lange Zeit gut. Doch dann musste Steiner bei seinem Startelfde­büt müde vom Feld (70.), und auch für Krause (Knöchelpre­llung) ging es wenig später nicht weiter. Der starke Zellner rückte in die Zentrale vor, gemeinsam mit dem eingewechs­elten Martin Dausch sollte er die Spielkontr­olle wiedererla­ngen. „Es braucht immer etwas Gewöhnungs­zeit, wenn man in einer Konstellat­ion nicht zusammenge­spielt hat. Jordan und Marlon haben es gut gemacht, bis sie raus mussten“, sagte der Torschütze zum 2:0, „nachher war es schwer, weil viele lange Bälle geschlagen wurden.“

Ulm hatte in der 70. Minute durch einen Kopfball von Kapitän David Braig auf 1:2 verkürzt und suchte auch in Unterzahl sein Heil in der Offensive. Schiedsric­hter Michael Kimmeyer hatte Volkan Celiktas nach wiederholt­em Foulspiel in der 79. Minute zum Duschen geschickt. In der 90. Minute vergab der Ex-Saarbrücke­r Thomas Rathgeber per Kopf die letzte Chance auf den Ausgleich. „Es fehlte uns auch etwas das Glück“, sagte Rathgeber, „aber der FCS hat eine tolle Mannschaft. Ich wünsche dem Verein von Herzen den Aufstieg.“Auf dem Weg dorthin bringen auch Arbeitssie­ge wie der am Samstag wichtige Punkte.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Mann des Tages: Markus Mendler (Mitte) bereitete gegen Ulm beide Tore des FCS vor. Dem Torschütze­n Steven Zellner gefällt das (rechts).
FOTO: SCHLICHTER Mann des Tages: Markus Mendler (Mitte) bereitete gegen Ulm beide Tore des FCS vor. Dem Torschütze­n Steven Zellner gefällt das (rechts).

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