Saarbruecker Zeitung

Schalke erster Verfolger von Bayern München

Der FC verliert 0:1 in Mainz wegen eines unberechti­gten Foulelfmet­ers, den der Videoassis­tent mitverschu­ldet.

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Während Borussia Dortmund schwächelt, schwingt sich Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga zum Verfolger von Bayern München auf. Die Gelsenkirc­hener besiegten den Hamburger SV mit 2:0. Nun folgt das Revierderb­y beim BVB.

MAINZ (sid) Peter Stöger schlich mit hängenden Schultern über den Mainzer Rasen. Sein Weg führte ihn geradewegs zu seinen Schützling­en. Er kniete sich neben Innenverte­idiger Dominic Maroh, der mit Abpfiff zu Boden gesunken war und sein Gesicht in den Händen vergrub. Stöger spendete Trost. Ein Bild, als sei der 1. FC Köln bereits abgestiege­n.

Als sich Maroh wieder gefangen hatte, nahm er mit trauriger Stimme Stöger in Schutz: „Der Trainer ist die ärmste Sau. Der macht alles akribisch und gibt uns alle Möglichkei­ten, und wir schaffen es einfach nicht, auf dem Platz Tore zu schießen.“Der FC hat nach zwölf Spieltagen nur vier Tore erzielt. Noch nie war eine Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga in diesem Bereich so schlecht. „Das ist schon peinlich“, sagte Maroh.

In Köln wird es nach der 0:1 (0:1)-Niederlage beim FSV Mainz 05 zappendust­er. Die Domstadt muss sich nach der zehnten Niederlage im zwölften Spiel bereits auf den Abstieg gefasst machen. „Ich weiß nicht, was man noch Hoffnungsv­olles sagen kann“, sagte Maroh. Gestern der nächste Nackenschl­ag: Simon Zoller zog sich im Spiel eine Muskelverl­etzung am rechten Oberschenk­el zu, der Angreifer fällt für den Rest der Hinrunde aus.

Zur Endzeitsti­mmung trug in Mainz auch noch das Pech bei. Den Unterschie­d machte der ehemalige Kölner Daniel Brosinski (44.) mit einem Foulelfmet­er aus, der keiner war. Schiedsric­hter Felix Brych entschied nach dem Zweikampf von Konstantin Rausch und dem Mainzer Pablo de Blasis kurz vor der Pause fälscherli­cherweise auf Strafstoß – trotz Absprache mit Videoassis­tent Tobias Welz. Auf diese Szene in der Pressekonf­erenz angesproch­en, rang Stöger mit einem leicht ironischen Lächeln auf den Lippen einige Sekunden vergeblich nach Worten – und sagte dann nur: „Ich glaube, das hat jeder gesehen. Für uns ist es bitter, richtig bitter.“

Brych, kurz vor der Partie von der Fifa als einer von zehn europäisch­en Schiris in die Vorauswahl für die WM 2018 in Russland berufen, ärgerte sich selbst. Der Videoassis­tent habe ihm bestätigt, dass es einen Kontakt gegeben habe, „ich habe mir jetzt die Bilder angeschaut, ich kann da keinen Kontakt erkennen“, sagte er.

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FOTO: IMAGO Kölns Trainer Peter Stöger tröstet nach dem 0:1 in Mainz den enttäuscht­en Dominic Maroh.

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