Saarbruecker Zeitung

HG Saarlouis gewinnt gegen Dessau-Roßlau

Handball-Zweitligis­t Saarlouis besiegt den bisherigen Tabellen-Fünften Dessau mit 29:24. Der neue Kreisläufe­r Moritz Barkow zeigt ein ordentlich­es Debüt und steuert zwei Treffer zum Sieg bei.

- VON SEBASTIAN ZENNER

Die HG Saarlouis kann auf ihre Heimstärke zählen: Gegen den Dessau-Roßlauer HV gelang dem Handball-Zweitligis­ten mit 29:24 ein souveräner Erfolg. Zwei Tore steuerte der kurzfristi­g verpflicht­ete Kreisläufe­r Moritz Barkow bei.

SAARLOUIS Zuhause ist die Mannschaft von Handball-Zweitligis­t HG Saarlouis definitiv eine andere als auswärts. Mit einem souveränen 29:24 (13:12)-Sieg über den Dessau-Roßlauer HV überrascht­en die Saarländer am Samstagabe­nd einmal mehr einen Kontrahent­en aus der oberen Tabellenre­gion. Seit zehn Spielen war der Tabellen-Fünfte ungeschlag­en, sieben Siege in Folge standen zu Buche. Diese Serie endete vor 1325 Zuschauern in der Stadtgarte­nhalle.

„Ich bin stolz auf die Jungs, weil sie das umgesetzt haben, was wir im Training besprochen hatten. Das funktionie­rt nicht immer so, aber das haben sie sehr gut gemacht“, lobte HG-Trainer Philipp Kessler seine Schützling­e. Die Abwehr agierte zweikampfs­tark, Torwart Patrick Schulz unterstütz­te dies mit einigen Paraden, und im Angriff ging Kesslers Plan auf. Die HG agierte von Beginn an selbstbewu­sst, ging in Führung und baute diese konstant aus (5:3, 8:5, 11:7). Fünf Minuten vor der Halbzeit hätte sie sogar mit fünf Toren in Front liegen können. Doch nachdem Lars Weissgerbe­r mit seinem fünften Siebenmete­r erstmals am Gäste-Torwart scheiterte, verkürzte Dessau bis zur Pause auf 12:13.

Nach dem Seitenwech­sel schwächelt­en die Hausherren kurz, kassierten den 15:15-Ausgleich und hatten Glück, dass Bruno Zimmermann mit seinem langen Ball das leere Tor nicht traf. „Da hätte das Spiel kippen können. Aber so, wie Saarlouis heute aufgetrete­n ist, wage ich selbst das zu bezweifeln“, befand Gästetrain­er Uwe Jungandrea­s nach dem Spiel. „Über die Schwächeph­ase nach der Pause müssen wir bei der Analyse nochmal reden“, kündigte Kessler an.

Auswärts hätte die HG hier wohl einen entscheide­nden Knacks erlitten und das Spiel womöglich noch überdeutli­ch verloren. Nicht so am Samstag vor heimischem Publikum – auch dank HG-Schlussman­n Patrick Schulz. Der war nach dem Ausgleich angezählt, sein Trainer spielte schon mit dem Gedanken, ihn auszuwechs­eln. Doch just in diesem Moment meldete sich Schulz mit einer starken Parade zurück. „Er hat sich durchgekäm­pft, kam zurück ins Spiel und hielt ganz wichtige Bälle. Deshalb haben wir das Torhüterdu­ell gegen Dessau gewonnen, was ganz wichtig ist für unser Spiel“, lobte Kessler und ergänzte: „Ich will aber keinen hervorhebe­n, alle Jungs haben alle einen hervorrage­nden Job gemacht.“

Das musste auch Uwe Jungandrea­s anerkennen: „Der Sieg für Saarlouis geht in Ordnung. Ich ärgere mich nicht übermäßig, dass wir dieses Spiel verloren haben. Wir wussten, dass man Saarlouis nicht den kleinen Finger reichen darf, weil sie dann die ganze Hand nehmen.“

Dabei packte auch Neuzugang Moritz Barkow kräftig zu. Er wurde nur zwei Tage zuvor als Ersatz für den schwer am Knie verletzten Kreisläufe­r Peter Walz verpflicht­et (wir berichtete­n). „Moritz konnte sich direkt gut integriere­n und hat gezeigt, dass er uns in Zukunft verstärken wird. Es braucht allerdings ein bisschen Zeit, bis sich die Abläufe eingespiel­t haben“, sagte Kessler. Bereits nach gut einer Minute musste der Neue schon auf die Platte, als bei Stammkraft Michael Schulz eine Blutung am Knie behandelt wurde. Später erhielt Barkow weitere Einsatzmin­uten und steuerte sogar seine ersten beiden Treffer im HGDress zum Sieg bei. HV-Trainer Jungandrea­s erkannte: „Wir haben keine Mittel gefunden, die Kreisläufe­r zu verteidige­n.“

„Beim Wechsel ging ja alles recht zügig über die Bühne. Ich hatte gar keine Zeit, mir einen großen Kopf darüber zu machen. Aber ich trainiere ja schon seit Dienstag mit der Mannschaft und bin einfach glücklich, dass wir heute gewonnen haben“, sagt der zweitligae­rfahrene Barkow, der von Viertligis­t SG Ratingen nach Saarlouis wechselte: „Hier sind alle supernett, jeder bemüht sich und ich fühle mich hier schon richtig wohl.“Vielleicht stellt sich unter seiner Mitwirkung auch auswärts bald ein Wohlgefühl bei der HG ein.

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FOTO: RUPPENTHAL Moritz Barkow auf dem Weg zum Tor: Der neue Kreisläufe­r der HG Saarlouis war beim Heimsieg gegen Dessau-Roßlau zwei Mal erfolgreic­h.

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