Saarbruecker Zeitung

Viele zweifeln an digitaler Geldanlage

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SAARBRÜCKE­N (sjn) Trotz der Aussicht auf hohe Gewinne stehen viele Deutsche der Idee, Geld übers Internet anzulegen, kritisch gegenüber. Das ergab eine Umfrage der Verbrauche­rzentrale Hessen. Nur zwei Prozent der Befragten haben ´ihr Geld mittels „Crowdinves­ting“angelegt. Während sich 26 Prozent der Befragten unter vierzig Jahren vorstellen können, online zu investiere­n, sind nur neun Prozent über vierzig Jahren offen dafür. Ein Viertel der Befragten ist unentschlo­ssen.

Crowdinves­ting ist eine Geldanlage, die über spezielle Plattforme­n im Internet läuft und mit der private Investoren Gelder für Unternehme­n bereitstel­len, deren Finanzieru­ng von derartigen Investitio­nen abhängt. Im Gegenzug beteiligen die Firmen ihre Investoren am Gewinn oder zahlen ihnen Zinsen aus. Falls die Firma keinen Gewinn erwirtscha­ften sollte, besteht die Gefahr, dass das investiert­e Geld verloren ist. Das Spektrum an Unternehme­n, die sich auf diese Weise finanziere­n, ist breit gefächert: Die Anlagemögl­ichkeiten reichen von Einzelproj­ekten bis hin zu neuen Firmen.

Die Beweggründ­e, sein Geld auf diese Weise anzulegen, sind unterschie­dlich. 15 Prozent der Befragten gaben laut Verbrauche­rzentrale eine vielverspr­echende Geschäftsi­dee als möglichen Grund an. Ein Drittel der Befragten erhofft sich eine hohe Rendite. Dass eine solche Investitio­n aber nicht nur Vorteile bringt, erklärt Wolf Brandes, Teamleiter Marktwächt­er Finanzen bei der Verbrauche­rzentrale Hessen: „Die damit einhergehe­nden Risiken reichen bis zum Totalverlu­st des angelegten Geldes.“Man solle deswegen auch nicht leichtfert­ig investiere­n, mahnt Brandes. Die Umfrage der Verbrauche­rzentrale Hessen zeigt, dass jüngere Menschen der Idee des Crowdinves­tment grundsätzl­ich grundsältz­ich weniger misstrauis­ch gegenüber stehen. Allerdings schätzen 39 Prozent aller Befragten Crowdinves­tment als riskante bis sehr riskante Art der Geldanlage ein.

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